Smart City: Futuristische Roboter-Autos im Frankfurter Stadion

Im Rahmen des Projekts "Campus FreeCity" erproben Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft "CityBots" in Frankfurt für Personen- und Gütertransport.

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Prototyp des Edag CityBot. Schiebtüren in der Mitte, vorne zwei Achsen, hinten eine.

Prototyp für selbstfahrenden Pesonentransporter

(Bild: Edag)

Lesezeit: 3 Min.

Futuristisch anmutende Roboterfahrzeuge sollen sich ab Dienstag im Frankfurter Waldstadions bewähren. Die acht aus Wissenschaft und Wirtschaft stammenden Partner des Projekts "Campus FreeCity" nehmen dann erste Tests sogenannter CityBots auf. Diese Fahrzeuge stammen von der Edag Group, die als größter unabhängiger Entwicklungspartner der Automobil- und Luftfahrtindustrie gilt.

Die Basisvariante des Edag CityBot

(Bild: Edag)

Im Zentrum des skizzierten "Real-Labors" steht eine vernetzte Flotte hochautomatisierter Robo-Autos, die aufgrund ihres modularen Aufbaus für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden können. Die CityBots sollen auch in und um das Stadion je nach Einsatzzweck mit unterschiedlichen Modulen versehen werden. Ein Szenario ist der Transport von Gütern wie Lebensmitteln oder Abfällen. Zugleich wollen die Beteiligten testen, inwieweit die Bots auf dem 42 Hektar großen Areal einen Beitrag zur Automatisierung sowie "Smartifizierung" des Stadions insgesamt leisten können.

Die Fahrzeuge sollen mit ihrem Umfeld kommunizieren können, sei es mit stationären Infrastruktursensoren zur Bewässerung von Spielfeldern und Grünanlagen oder zur Abwicklung eines Auftrags- und Abrechnungssystems. Zweites Einsatzszenario ist die Beförderung von Personen auf dem Stadiongelände. Davon sollen vor allem mobilitätseingeschränkte Besucher profitieren. Kommunen sollen durch das Projekt erahnen können, wie urbane Mobilität in einer Smart City funktionieren könnte.

Das Projekt ist auf zweieinhalb Jahre ausgelegt. Fachübergreifende Teams streben dabei nach effizienten, nachhaltigen und nutzerfreundlichen Angeboten für Mobilität, Transport und kommunale Serviceleistungen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt im Rahmen der Innovationsinitiative Künstliche Intelligenz (KI) mit 10,9 Millionen Euro.

Prototyp des CityBot für Transport von Sachen

(Bild: Edag)

Zu den Beteiligten gehören unter Koordination der Firma House of Logistics and Mobility (Holm) neben Edag EintrachtTech, die eigenständige Digitaltochter des diesjährigen Siegers der Fußball-Europa-League Eintracht Frankfurt, T-Systems, Compredict, die Prüfgesellschaft Dekra, die Hochschule Fulda sowie die TU Darmstadt. Sie wollen untersuchen, wie Verkehr in Zukunft durch Technik wie KI, das Internet der Dinge (IoT) und autonomes Fahren beeinflusst wird.

Damit die vernetzte Flotte die anfallenden Transport- und Inspektionsaufgaben priorisiert abarbeiten kann, ist die Entwicklung einer Mobilitätsplattform für effizientes Aufgabenmanagement vorgesehen. Erprobt werden soll das Gesamtsystem erstmals im Digitalzentrum "Arena of IoT" im Waldstadion im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2023.

Damit die verschiedenen Aufgaben mit unterschiedlichen Zug- und Nutzmodulen des CityBots erfüllt werden können, arbeitet Edag nach eigenen Angaben an einer spezifischen Distributions- und Kommunikationsarchitektur. Interaktion mit Menschen soll ein Avatar übernehmen. Gemeinsam mit den beteiligten Hochschulen erarbeitet die Firma eine grundlegende zentrale Interaktions- und Ablauflogik rund um Sprache, Gestik und Symbolik. Weiteres Ziel ist, die Hardware des CityBots kontinuierlich und automatisiert zu optimieren.

(ds)