Mangelnde Diskussionskultur: SPD-Generalsekretär löscht Twitter-Profil

370.000 Follower hatte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert auf Twitter. Am Montag wurden ihm die Verzerrungen "einfach zu blöde" – wenn auch nicht für immer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 115 Kommentare lesen

Kevin Kühnert ist Generalsekretär der SPD und direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für Tempelhof-Schöneberg.

(Bild: Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 (Ausschnitt des Originals))

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sein Twitter-Profil deaktiviert, obwohl er dort 370.000 Abonnenten hatte. Er habe das Konto in den letzten Monaten kaum noch genutzt, sagte Kühnert am Montag im Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Dann muss man für sich einfach irgendwann auch mal die Konsequenz ziehen und sagen: Das scheint gerade für meine politische Arbeit nicht das richtige Medium zum Senden und Empfangen zu sein."

Er habe festgestellt, dass Twitter seine Wahrnehmung der Wirklichkeit verzerre, sagte Kühnert: "Ich finde einfach, dass die Diskussionskultur, wie sie auf Twitter stattfindet, und auch die Art und Weise, wie dort Gesellschaft repräsentiert, oder, ich würde sagen, absolut gar nicht repräsentiert wird, dass das zu Fehlschlüssen und Irrtümern in politischen Entscheidungen führt."

In einer Live-Unterhaltung mit Parteichef Lars Klingbeil auf Instagram sagte Kühnert am Montagabend, die Entscheidung, Twitter zu verlassen, sei wahrscheinlich keine dauerhafte. Stein des Anstoßes, das Twitterprofil ausgerechnet am Montag zu deaktivieren, seien Reaktionen auf ein Interview gewesen, dessen Aussage auf Twitter teils entfremdet verbreitet worden seien. "Das war mir jetzt einfach zu blöde am heutigen Tag", sagte Kühnert. Es sei nicht als politisches Statement gegen Soziale Netze oder ähnliches zu verstehen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(ds)