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Ford-Konzept gegen Verkehrsunfälle: Bluetooth-App zur Warnung von Autofahrern

Ford arbeitet an einer App, die die Position an Fahrzeuge übermittelt, damit die das Unfallrisiko ermitteln können. Wirklich durchdacht wirkt das nicht.

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(Bild: Christian Mueller/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Menschen, die zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sind, sollen künftig eine Smartphone-App benutzen, um Autofahrer und -fahrerinnen zu warnen, wenn ein Unfallrisiko besteht. So jedenfalls stellt man sich das bei Ford vor, der US-Autokonzern entwickelt unter anderem mit T-Mobile "eine erschwingliche und skalierbare Smartphone-basierte Kommunikationstechnologie" dafür. Dabei geht es um eine App, die auf dem Smartphone laufen soll und per Bluetooth Low Energy (BLE) Ford-Fahrzeuge auf den Standort des Besitzers beziehungsweise der Besitzerin aufmerksam machen soll. Wenn das Fahrzeug ein Kollisionsrisiko erkennt, sollen in dem Auto Warnungen erscheinen.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Wie Ford erläutert, baut das Konzept auf einer Technik auf, die bereits in neuen Fahrzeugen aus dem eigenen Haus verbaut wird. Mit dem "Co-Pilot 360" könnten bereits Warnungen vor Fußgänger:innen, Radfahrenden, Personen auf Elektrorollern und anderen ausgegeben werden, gegebenenfalls würde sogar automatisch gebremst. Jetzt gehe es darum, den Erkennungsbereich des Fahrzeugs auf Bereiche auszuweiten, die nicht direkt einsehbar sind, "um Menschen noch selbstbewusster auf Straßen fahren zu lassen, die vermehrt mit anderen auf zwei Füßen oder zwei Rädern geteilt werden". Der Konzern verweist darauf, dass die Zahl der Todesfälle auf den US-Straßen 2021 deutlich zugenommen hat. Auch die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle hat in den USA – anders als in Deutschland – zugenommen.

Das Konzept basiert also auf der Annahme, dass alle Menschen, die im Straßenverkehr unterwegs sind, die App installieren und benutzen, nur um Ford-Fahrzeuge zu warnen. Außerdem darf zumindest bezweifelt werden, dass die energiesparende Bluetoothvariante BLE dafür die richtige Technik ist. Entwickelt wurde sie, um wenige Meter voneinander entfernte Geräte stromsparend miteinander zu vernetzen. Unter freiem Himmel kann die Reichweite zwar deutlich zunehmen, aber die Positionsbestimmung anhand der Signale ist schwierig. Schon in 10 Metern Entfernung kann die bestimmte Position um fast 8 Meter vom tatsächlichen Wert abweichen, hatten zwei indonesische Forscher 2019 ermittelt. Viel Zeit zum Bremsen bleibt dann nicht mehr.

Insgesamt erinnert der Plan an die Apps zur Kontaktverfolgung im Kampf gegen Covid-19, dabei werden aber Daten zwischen zu Fuß gehenden ausgetauscht.

(mho)