Energiekrise: Pellets und andere Brennhölzer stark im Preis gestiegen

Gestiegene Preise für Erdgas, Strom und Öl lassen die Menschen nach Heiz-Alternativen suchen. Die werden dann auch teurer.

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(Bild: German Pellets)

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Die Preise für Brennholz und Holzpellets sind innerhalb eines Jahres um knapp 86 Prozent gestiegen. Dem gegenüber sind im gleichen Zeitraum von August 2021 bis zum vergangenen Monat die Verbraucherpreise insgesamt um 8 Prozent angestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Als Gründe für den außerordentlichen Anstieg sieht es zum einen die wegen steigender Preise für Öl, Strom und Gas angezogene Nachfrage, zum anderen höhere Beschaffungs- und Transportkosten in der Holzindustrie. Aus der Statistik des Bundesamts geht hervor, dass der Preis für Brennholz und Holzpellets bis November 2021 nur wenig angestiegen war. Seit Januar und dann im Juni stieg der Preis sprunghaft an.

Die Preise für Holzplättchen und -schnitzel allein zogen im Jahresvergleich um 133 Prozent an. Die Preise für Holzpellets lagen im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 108 Prozent höher, teilte das Statistische Bundesamt mit.

In Deutschland wurden im ersten Quartal 2022 insgesamt 1,30 Millionen Tonnen Holz in Form von Holzplättchen und -schnitzeln produziert, 91 Prozent davon aus Nadelholz. Das entspricht einer Zunahme von 4,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021, als 1,25 Millionen Tonnen produziert wurden. Die Produktion von Holzpellets blieb im selben Zeitraum auf ähnlichem Niveau und lag im 1. Quartal 2022 bei gut 750.500 Tonnen.

Von März bis Juli 2022 wurden knapp 311.000 Tonnen Brennholz und Holzpellets im Wert von rund 79 Millionen Euro aus Deutschland exportiert – mengenmäßig 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Größter Abnehmer in dieser Zeit war Italien mit einem Anteil von 24 Prozent, gefolgt von Österreich mit 23 Prozent und Dänemark mit 11,5 Prozent. Der Import von Brennholz und Holzpellets ging im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent auf 223.800 Tonnen zurück. Mit knapp 24 Prozent kam das meiste Brennholz aus Polen nach Deutschland.

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In Neubauten wird Holz weniger als primäre denn als sekundäre Energiequelle zum Heizen eingesetzt. Unter den im Jahr 2021 fertiggestellten Wohngebäuden stellte Holz mit einem Anteil von 12 Prozent neben Solarthermie (13,1 Prozent) die wichtigste sekundäre Heizenergiequelle dar. Als primäre Heizenergiequelle setzten die Gebäude-Eigentümerinnen und -Eigentümer häufiger auf andere erneuerbare Energieträger wie etwa Wärmepumpen: Während diese in knapp 51 Prozent der im Jahr 2021 fertiggestellten Wohngebäude eingebaut wurden, wurde auf Holz als primäre Heizenergiequelle in 3,6 Prozent der Neubauten zurückgegriffen.

Eine stärkere Nachfrage nach Holzpellets oder Kaminholz hatten im vergangenen Sommer diverse Baumärkte gegenüber heise online berichtet. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass beim Verbrennen von Holz neben Luftschadstoffen wie Feinstaub auch klimaschädliches Methan und Lachgas entstehen. Wissenschaftlern gilt die Holzverbrennung neben dem Straßenverkehr als größte Feinstaubquelle.

(anw)