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"Girls who Code": Buchreihe in den USA aus einigen Klassenräumen verbannt

Mehr als 1100 Bücher wurden zuletzt irgendwo in den USA aus Klassenräumen verbannt. Betroffen ist auch eine Reihe, die Mädchen für Informatik begeistern will.

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(Bild: insta_photos/Shutterstock.com)

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Die Buchreihe "Girls who Code", mit der unter Mädchen fürs Programmieren geworben werden soll, ist in den USA auf einer Liste von Werken gelandet, die irgendwo im Land aus Schulen oder Klassenräumen verbannt wurden. Zusammengestellt wurde die Liste von dem Autorenverband PEN America, der mehr als 1100 Buchtitel gesammelt hat, für die zwischen Juli 2021 und März 2022 ein derartiges Verbot gemeldet wurde. Das Ausmaß dieser Zensur habe in diesem Zeitraum massiv zugenommen, heißt es in der Erläuterung. Die vier Titel der Serie "Girls who Code" dürfen demnach mit mehreren anderen Buchreihen in einem Schuldistrikt im Bundesstaat Pennsylvania nicht in Klassenräumen genutzt werden. Die Initiatorin der Buchreihe reagierte empört.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

"Girls who Code" ist eigentlich eine gemeinnützige Organisation, die 2012 gegründet wurde, um den Frauenanteil in der Informatik zu steigern. Initiiert wurde das Projekt von der Anwältin Reshma Saujani, die auch mehrere Bücher verfasst hat. Dazu gehört ein Buch der Serie "Girls who Code", das 2017 erschienen ist. Dem folgte die inzwischen vierteilige, gleichnamige Buchserie, die von anderen Autorinnen verfasst wurde und die jetzt von dem Verbot in Pennsylvania betroffen ist. In denen geht es jeweils um mehrere Mädchen, ihre Freundschaften, Coding und Hackathons – ergänzt um Codeschnipsel. Warum die Serie aus den Klassenräumen verbannt wurde, ist nicht klar. Die angeblich verantwortliche Organisation "Moms for Liberty" kämpft nach eigener Aussage gegen Pornografie.

Saujani hat ebenfalls erst durch PEN America von dem Verbot erfahren und auf LinkedIn geschrieben, dass sie sich so ärgere, dass sie nicht atmen könne. Die Serie sei eine Arbeit aus Liebe, mit der man dafür sorgen wolle, dass sich alle Mädchen als Coderinnen sehen: "Man kann nicht sein, was man nicht sieht und damit habe man mehr Mädchen, auch Mädchen of Color fürs Programmieren zu begeistern." Nun würde eine Gruppe von Müttern und gewählten Vertretern, das ändern wollen – indem sie Bücher verbannen, die genau dafür werben: "Wir können sie nicht gewinnen lassen." Man werde nicht zulassen, dass der Fortschritt zurückgedreht werde.

(mho)