Chips aus Europa: Intel-Werk soll in Norditalien entstehen

Ein milliardenteures Packaging-Werk könnt bald in Norditalien entstehen. Die Veneto-Region ist über die Brennerbahn mit Magdeburg verbunden.

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(Bild: Dragon Images/Shutterstock.com)

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Die noch amtierende italienische Regierung und Intel sollen sich in den letzten Verhandlungszügen zum Bau eines lokalen Packaging-Werks befinden. Die Gemeinde Vigasio in der norditalienischen Veneto-Region soll demnach den Zuschlag bekommen.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung von Insider-Quellen. Schon zur Bekanntgabe der Megafab in Magdeburg bestätigte Intel Verhandlungen über ein Packaging-Werk in Italien für geplante 4,5 Milliarden Euro. In Magdeburg laufen ab 2027 Halbleiterbauelemente vom Band, die in Italien weiterverarbeitet werden sollen.

In einem Packaging-Werk werden Siliziumchips mit ihren Trägern verheiratet. Die typisch grünen Träger – sogenannte Substrate – dienen als Brücke zwischen Halbleiterbauelement und Platine: Sie stellen die Kontaktflächen bereit, mit denen zum Beispiel ein Notebook-Hersteller einen Prozessor aufs Mainboard verlöten kann. Mit der Verbreitung von Chiplet-Designs, etwa Prozessoren mit mehreren unterschiedlichen Chips wie AMDs Ryzen-7000-CPUs, gewinnt Packaging-Technik immer mehr an Bedeutung.

Rund 1500 Direktanstellungen plant Intel in seinem italienischen Werk. Zusätzliche 3500 Jobs sollen bei Zulieferern und Partnern entstehen. Die Gemeinde Vigasio ist logistisch günstig gelegen, da die nächstgrößere Stadt Verona an die Brennerbahnlinie angebunden ist, die durch die Alpen bis Magdeburg reicht. Zusätzlich gibt es die Brenner-Autobahn.

Vigasio soll derweil die Piemont-Region, die Lombardei, Apulien und Sizilien ausgestochen haben. Trubel könnte es laut Reuters allerdings noch durch den anstehenden Regierungswechsel geben, da die Standortwahl ein politisch sensibles Thema darstellt.

(mma)