"Klimaticket Deutschland": 49-Euro-Ticket zeichnet sich ab
Bundesverkehrsminister Volker Wissing wäre mit einem bundesweiten ÖPNV-Ticket für 49 Euro einverstanden, allerdings unter Bedingungen.
Kommen und Gehen an einem Metronom am Bremer Hauptbahnhof.
(Bild: heise online / anw)
Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern könnten sich auf ihrer derzeitigen Tagung auf ein bundesweites 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr einigen. Das "Klimaticket Deutschland" würde es im Jahresabo geben. Das berichtet Radio Bremen, das sich auf ein Eckpunktepapier bezieht.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte dem Radiosender, die Preisgestaltung käme ihm gelegen. Es müsse aber auch über die Inhalte des Tickets gesprochen werden, was es können soll und ob es digital ist. Momentan hätten die Länder Vertriebskosten von 2 Milliarden Euro, das müsse besser werden.
Am Donnerstag, 13. Oktober haben sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern auf ein 49-Euro-Ticket geeinigt. Nun muss die Ministerpräsidentenkonferenz entscheiden.
Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer, die momentan der Verkehrsministerkonferenz vorsitzt, hatte nicht nur eine Mitfinanzierung des Bundes zu einem Nachfolger des 9-Euro-Tickets gefordert, sondern auch erhöhte Regionalisierungsmittel. Ohne Zuschüsse könnten womöglich nicht mehr alle Nahverkehrsstrecken betrieben werden. Es werde Geld benötigt, um den Status quo erhalten zu können.
"Nicht alle Dinge miteinander verknĂĽpfen"
Wissing sagte dazu, der Bund wolle jährlich 1,5 Milliarden Euro zu dem bundesweiten Ticket hinzugeben. Über die Regionalisierungsmittel sei der Bund mit den Ländern im Gespräch. Wissing rät dazu, aber "nicht alle Dinge miteinander zu verknüpfen in einen Knoten, der total verhakt ist". Zunächst einmal müsse das Ticket geklärt werden und das wolle er. Dabei sei wichtig, es den Nutzern so einfach zu machen wie möglich, wie es beim Neun-Euro-Ticket gewesen sei.
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Wichtig sei, dass es einfachere Strukturen gebe, sie seien bisher "zu verkrustet, zu veraltet und zu analog". "Wir müssen digitaler werden", dazu solle das Ticket dienen. Falls sich die Minister auf ein Ticket einigen, würde es idealerweise zum 1. Januar 2023 eingeführt werden. Allerdings hänge das von den technischen Möglichkeiten der Länder und der Verkehrsunternehmen ab.
Falls der Name "Klimaticket" ausgewählt werden sollte, hätte er in Österreich ein Vorbild. Dort gilt seit knapp einem Jahr ein solches Ticket, das jährlich 1095 Euro kostet und in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gilt.
(anw)