Elon Musk sucht nach Spenden, um Starlink für die Ukraine zu finanzieren

Nachdem SpaceX auf die Finanzierung der US-Regierung verzichtet, will Musk einen Spenden-Button für das Satelliten-Internet in hilfesuchenden Ländern einführen.

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Starlink-Satellitenschüssel auf Dach

(Bild: JL Images / Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

SpaceX sucht offenbar nach anderen Wegen, um das eigene Satelliten-Internet in der Ukraine zu finanzieren. Auf Twitter erklärte SpaceX-Chef Elon Musk, dass sie eine Spendenmöglichkeit für Starlink einführen werden. Damit könnte Internet auch in Ländern finanziert werden, die auf einen Satelliten-Dienst angewiesen sind, es sich aber nicht leisten können.

Zuvor hat SpaceX den Antrag auf Finanzierung von Starlink in der Ukraine durch das US-Verteidigungsministerium zurückgezogen, wie Musk ebenfalls bei Twitter meldet. Die Kosten wolle das Unternehmen selbst tragen, sie seien aber substanziell. Laut Musk würden in der Ukraine 25.300 Starlink-Antennen eingesetzt, bei 10.630 davon werde die monatliche Grundgebühr bezahlt. Dafür kommen unter anderem die USA, andere Staaten und private Geldgeber und Geldgeberinnen auf.

Für rund 15.000 Antennen verzichtet SpaceX also auf die Monatsgebühren. Das belaufe sich auf monatliche Kosten von 20 Millionen US-Dollar und damit über 1300 Dollar pro Starlink-Antenne. Vor wenigen Tagen war aber auch von 120 Millionen US-Dollar bis Jahresende beziehungsweise 400 Millionen US-Dollar für zwölf Monate die Rede. Das sind noch einmal deutlich mehr.

In der Ukraine gehört Satelliten-Internet nach der russischen Invasion zur kritischen Infrastruktur, denn Starlink wird auch vom ukrainischen Militär genutzt. Deshalb wollen das Pentagon und andere Länder dafür sorgen, dass der Dienst aufrechterhalten wird. Auch die EU prüft die Übernahme der laufenden Kosten von Starlink für die Ukraine.

Obwohl Musk die eigene Finanzierung versprochen hat, zweifelt die EU an seiner Zuverlässigkeit. Deshalb werde geprüft, ob mit SpaceX ein Vertrag über die Zurverfügungstellung abgeschlossen werden soll. Damit wäre man nicht mehr von Musks persönlichen Entscheidungen abhängig und könnte das Unternehmen notfalls auch vor Gericht bringen. Unklar bleibt, ob SpaceX einen solchen Vertrag unterzeichnen würde.

Nun hat der Chef eines Unternehmens für Finanztransaktionen in Afrika Spenden für Starlink vorgeschlagen, um Satelliten-Internet in Schulen und Krankenhäusern in Uganda zu ermöglichen. Auf entsprechendes Twitter-Feedback erklärte Musk, eine Spendenmöglichkeit für Starlink einzuführen. Wie dies umgesetzt werden soll, ist allerdings noch offen.

Sowohl das US-Verteidigungsministerium als auch die EU prüfen außerdem, ob es andere Satelliten-Dienste gibt, die Internet in der Ukraine bereitstellen könnten. So erklärte eine Pentagon-Sprecherin laut Ars Technica, dass es nicht nur SpaceX gäbe: "Es gibt andere Einrichtungen, mit denen wir sicherlich zusammenarbeiten können, wenn es darum geht, die Ukraine mit dem zu versorgen, was sie auf dem Schlachtfeld benötigt."

(fds)