Apple-Manager: Haben "keine andere Wahl" als USB-C-Dekret der EU zu folgen

Apple beuge sich der Vorgabe einer einheitlichen Ladeschnittstelle in der EU "natürlich", so der Marketing-Chef. Er kritisierte die Regulierung zugleich.

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(Bild: megaflopp/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Spätestens Ende 2024 muss das iPhone in Europa auf USB-C umsatteln – oder auf eine Ladebuchse verzichten. Apple werde sich der europäischen Vorgabe zu einer einheitlichen Ladetechnik für Mobilgeräte "natürlich" beugen, betonte Apples Marketing-Manager Greg Joswiak in einem Interview – man habe gar "keine andere Wahl" als dem Gesetz zu folgen.

Der Konzern hatte die Bestrebungen der Europäischen Kommission mehrfach öffentlich kritisiert und als innovationsfeindlich beschrieben, aber bisher noch nicht zu der Billigung durch den Rat der Europäischen Union Stellung genommen.

Zugleich machte der Apple-Manager klar, dass er eine derartige Einmischung für nicht zielführend hält. Es wäre besser, wenn Regierungen einen spezifischen technischen Standard "nicht vorschreiben" würden, erläuterte Joswiak in dem Interview. Er habe nichts dagegen, wenn Regierungen dem Konzern erklären, was sie letztlich erreichen wollen – Apple habe schließlich clevere Ingenieure, die "den besten Weg" dafür finden. Wäre die EU vor über zehn Jahren mit ihren Bestrebungen für Micro-USB als Ladeschnittstelle durchgekommen, wäre weder Lightning noch USB-C entwickelt worden, so Joswiak.

Das Problem sei zudem längst dadurch gelöst, dass Netzteil und Ladekabel nicht mehr fest verbunden sind, man könne folglich ein USB-Netzteil problemlos weiterverwenden und muss bei Bedarf nur das Kabel wechseln. Der erzwungene Wechsel auf USB-C sorge nun für zusätzlichen Elektroschrott, so der Manager, schließlich seien über 1 Milliarde iPhones mit Lightning-Ports und entsprechenden Kabeln im Umlauf.

Apple ist der letzte große Smartphone-Hersteller, der mit Lightning auf eine eigene Buchse setzt – seit über zehn Jahren. Inzwischen zeigen sich auch manche Kunden zunehmend frustriert über Apples Beharren auf der alten und langsamen Schnittstelle. Beobachter erwarten, dass der Konzern bereits 2023 mit dem iPhone 15 den Umstieg auf USB-C vornehmen könnte. Andere Apple-Produkte wie Macs setzen seit vielen Jahren auf USB-C, mit dem iPad 10 verzichten inzwischen auch alle neuen iPad-Modelle auf Lightning. Auch bei Accessoires wie der Siri-Fernbedienung ist Apple jüngst auf USB-C umgeschwenkt.

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(lbe)