App-Store-Gebühr für Social-Media-Boosts: "Apple untergräbt digitale Wirtschaft"

Die Facebook-Mutter Meta sieht in neuen App-Store-Regeln einen Versuch, auf Kosten des sozialen Netzwerks zu wachsen. Apple will Geld für Social-Media-Boosts.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen

Meta-Logo am Firmensitz: Mark Zuckerbergs Strategie wird derzeit gleich mehrfach attackiert.

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Nach Apples Entscheidung, für den Kauf sogenannter Social-Media-Boosts in Apps künftig durchgehend eine Beteiligung zu verlangen, hat sich das davon am stärksten betroffene Unternehmen zu Wort gemeldet.

Die Facebook- und Instagram-Mutter Meta Platforms teilte in einem Statement mit, dass Apple so die digitale Wirtschaft "untergräbt". Gegenüber US-Medien sagte ein Sprecher, man glaube, dass Apple eine Politik vorantreibe, die nur dafür sorge, sein eigenes Geschäft auszubauen. "Apple hatte zuvor gesagt, dass es keinen Anteil an den Werbeausgaben seiner Entwickler nimmt – und hat nun offenbar seine Meinung geändert."

Dienste wie TikTok, Instagram, Facebook oder Twitter bieten schon seit längerem Entwicklern sowie Anbietern anderer digitaler Produkte an, ihre Inhalte gegen Geld einem größeren Publikum zu zeigen, sich bei den sonst automatisierten Feed-Algorithmen also "vorzudrängeln". Ist das direkt in der App möglich, muss das künftig über Apples In-App-Kaufschnittstelle abgewickelt und entsprechend Provision entrichtet werden. Diese beträgt 30 Prozent bei Einmalzahlungen. Werden die Boosts per Abo abgerechnet, werden nach einem Jahr nur noch 15 Prozent In-App-Provision fällig.

Während sich TikTok oder Twitter bereits daran halten, Apple seine übliche Gebühr zu zahlen, blieb Meta mit seinen Diensten bislang außen vor. Einem Bericht zufolge soll es hierzu interne Absprachen gegeben haben, wobei Apple zunächst versucht hatte, Meta ebenfalls zu zwingen, Provision zu entrichten. Nun sorgen veränderte Regeln innerhalb der App Store Guidelines dafür, dass die Ausnahme wegfällt. "Digitale Käufe für Inhalte, die in einer App erlebt oder konsumiert werden, einschließlich des Kaufs von Werbung, die in derselben App angezeigt wird (z. B. der Verkauf von "Boosts" für Beiträge in einer Social-Media-App), müssen per In-App-Kauf erfolgen", heißt es dort nun. Reine Werbemanagement-Apps sind allerdings nicht betroffen.

Meta sieht in Apples Maßnahme einen Versuch, auf seine Kosten neue Umsätze zu generieren. "Wir sind nach wie vor bestrebt, kleinen Unternehmen einfache Möglichkeiten zu bieten, Werbung zu schalten und ihr Geschäft in unseren Apps auszubauen", so der Sprecher.

Apple wies die Vorwürfe zurück. Gegenüber dem IT-Blog The Verge sagte ein PR-Mann, die Regel sei nichts wirklich Neues. "Seit vielen Jahren ist in den Richtlinien des App Store klar geregelt, dass der Verkauf digitaler Waren und Dienstleistungen innerhalb einer App über In-App-Käufe erfolgen muss." Social-Media-Boosts seien "natürlich" Teil der Dinge, für die In-App-Einkäufe notwendig sind. "Das war schon immer so und es gibt viele Beispiele von Apps, die das erfolgreich tun." Warum Apple die Klarstellung nun aufgenommen hat, bleibt jedoch unklar.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)