Wie Männer das Silicon Valley prägen

Die Geschichte der großen Technologieunternehmen beruht auf einem eng geknüpften sozialen Netzwerk weißer Männer. Das steht heute einer Erneuerung im Weg.

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USA 1955: Eine weibliche Angestellte sortiert Lochkarten. An der Konsole des IBM-Großrechners 707 III, der von der US-Armee betrieben wird, sitzt ein Mann., Archive Photos/Getty Images

USA 1955: Eine weibliche Angestellte sortiert Lochkarten. An der Konsole des IBM-Großrechners 707 III, der von der US-Armee betrieben wird, sitzt ein Mann.

(Bild: Archive Photos/Getty Images)

Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Margaret O’Mara
Inhaltsverzeichnis

Ein Jahrzehnt ist vergangen, seit Ellen Pao eine Klage wegen sexueller Diskriminierung gegen ihren Arbeitgeber eingereicht hat, den Silicon-Valley-Investor Kleiner Perkins. Zwei Jahre später kam es zu den toxischen, frauenfeindlichen Vorfällen im Rahmen der Gamergate-Affäre, gefolgt von #MeToo-Skandalen und weiteren Enthüllungen über das Fehlverhalten mächtiger Männer aus der Techbranche. All dies löste eine überfällige öffentliche Abrechnung mit dem in der Branche vorherrschenden Sexismus, Rassismus und der mangelnden Diversität an der Spitze von Hightechfirmen aus. Und mit welchem Ergebnis?

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Viele raffiniert gestaltete Diversity-Berichte und Zehntausende Grace-Hopper-Kaffeebecher später haben sich eigentlich nur die Größe und der Reichtum des Technologiesektors verändert. Selbst als sich der Markt im Jahr 2022 insgesamt rückläufig entwickelte, erreichte die Marktkapitalisierung der fünf größten Technologieunternehmen zusammengenommen fast acht Billionen Dollar. Doch trotz des großen Reichtums der Branche und des lautstarken Engagements der Unternehmen für die Rechte von Frauen, LGBTQ+-Personen und ethnischen Minderheiten ist die Technologiebranche nach wie vor überwiegend eine Welt der weißen Männer.

Der Anteil von Frauen in technischen Positionen in großen Unternehmen ist zwar höher als früher, liegt aber immer noch bei schmerzhaft niedrigen 25 Prozent. Es gibt zwar immer mehr Programmierschulen für Angehörige marginalisierter Geschlechter und die Zahl der Forscherinnen in einigen hochkarätigen Informatikprogrammen ist gestiegen. Doch insgesamt bleibt der Frauenanteil niedrig und die Fluktuation hoch, was insbesondere für schwarze Frauen gilt.