Vinted, Sellpy, Marketplace und Co: Alternativen zu Ebay Kleinanzeigen

Vintage-Kleidung, Spielzeug, Bastlerkram – für viele Waren eignen sich spezielle online-Flohmärkte besonders gut. Nicht immer muss es Ebay Kleinanzeigen sein.

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Liebe Grüße versüßen auch den Gebrauchtwarenhandel.

(Bild: insta_photos/Shutterstock.com)

Lesezeit: 12 Min.
Inhaltsverzeichnis

Zu Weihnachten das falsche Pferd geschenkt bekommen? Oder gleich doppelt? Viele Fehlkäufe, unerwünschte Geschenke, aber auch gebrauchte Waren landen im neuen Jahr auf den virtuellen Flohmärkten.

Der Platzhirsch unter den Gebrauchtwaren-Plattformen ist Ebay Kleinanzeigen – mit 40 Millionen Nutzerinnen und Nutzern im Monat. Ebay Kleinanzeigen ist von der norwegischen Adevinta übernommen worden und wird 2023 das Ebay im Namen streichen. Kleinanzeigen.de hat sich schon so früh durchgesetzt, dass viele Versuche Anzeigenbereiche aus Print online zu bringen, obsolet wurden. Wie man am besten auf Ebay Kleinanzeigen kauft und verkauft, haben wir bereits in diesem Artikel zusammengefasst.

Inzwischen haben sich aber auch andere Plattformen aufgetan. Sie sind in Teilen spezialisiert auf bestimmte Waren. Andere wollen noch stärker den regionalen Charakter zum Tragen bringen. Wir haben uns angeschaut: Vinted, Sellpy, Momox, nebenan.de, Facebook Marketplace.

Vinted hat sich als Plattform vor allem für Vintage-Kleidung und Accessoires durchgesetzt. Auch Kinderspielzeug und Bastelsets, Dekoartikel und Wohnwaren finden sich hier. Im Vergleich zu Ebay Kleinanzeigen gibt es mehr teure Markenprodukte. Findet man bei Ebay auf der Suche nach etwa Babykleidung gerne auch Kleiderpakete für wenig Geld, sind es bei Vinted eher Einzelteile, die auch nach Gebrauch manchmal noch nah am original-Verkaufspreis knabbern.

Bei Vinted gibt es neben günstigen Kleidungsstücken auch viele teure Markenwaren.

(Bild: Vinted)

Die Suche funktioniert über die Eingabe von Produkttypen, aber auch Marken. Filter für Größen, Farben und mehr helfen beim Einschränken. Hier gibt es auch die Option, Tauschartikel auszuwählen. Darunter versteht man den wirklichen Tausch eines Produktes gegen ein anderes. Früher, als Vinted noch der Kleiderkreisel war, kreiselte man so Kleidung. Heute wird nur noch sehr selten Gebrauch von der Tauschmöglichkeit gemacht.

Versandkosten sind oft schon vorab eingetragen. Sollte dort mal eine absurd hohe Zahl stehen, nicht sofort denken, der Verkäufer ist ein Betrüger. Manche Menschen wollen nicht über das System, den sogenannten Geldbeutel, kaufen, also den offiziellen Weg umgehen. Die absurd hohen Versandkosten sollen davon abhalten, den Kaufen-Button zu drücken. Im Textfeld steht meist erklärt, dass man stattdessen bitte den Verkäufer direkt anschreiben soll. Beim Klick auf "Kaufen" müsste man eigentlich die Versandkosten übernehmen, also Achtung. Auch wenn die meisten Verkäufer selbst dann wohl nicht darauf pochen würden.

Schreibt man einen Verkäufer an, kann man oft seinen Standort sehen. Eine Suche nach Standort ist jedoch nicht möglich. Entsprechend kommen beim Kauf immer auch die Versandkosten hinzu. Bei einem gebrauchten T-Shirt für einen Euro lohnt sich das nur äußerst selten. Man kann als Käufer oder zunächst Interessent aber Pakete schnüren. Findet man etwa ein T-Shirt, das gefällt, und ruft dieses auf, lässt sich mit Runterscrollen sehen, was der Verkäufer noch im Angebot hat. Gegebenenfalls lohnt sich dann der Versand für mehrere Teile. Manche Verkäufer geben auch Rabatt beim Kauf mehrerer Produkte.

Das Bezahlsystem von Vinted ist nicht unbedingt beliebt. Die meisten Nutzerinnen und Nutzer bevorzugen Paypal und die dortige Freundefunktion. Dabei fehlt es an Sicherheit, denn die Option, als Freund zu überweisen, bietet keine Rückholfunktion. Der sichere Vinted Geldbeutel ist quasi ein E-Wallet. Einnahmen aus Verkäufen gehen dort hinein, man kann damit einkaufen und es schlussendlich auch auf sein Bankkonto auszahlen lassen. Die Sicherheit entsteht durch Vinted als Zwischenkonto, der Verkäufer bekommt Bescheid, wenn das Geld eingegangen ist, der Käufer muss bestätigen, dass die Ware angekommen ist, dann wird das Geld freigegeben. Betrug ist freilich dennoch möglich: Wenn der Empfänger behauptet, es sei nicht angekommen. Das lässt sich nur über eine Versandbestätigung umgehen. Der Zahlungsdienstleister hinter dem Geldbeutel ist MangoPay aus Luxemburg.