Vinted, Sellpy, Marketplace und Co: Alternativen zu Ebay Kleinanzeigen

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Eine wieder etwas andere Gebrauchtwarenplattform ist nebenan.de. Das ist nämlich nur zu einem Teil Marktplatz für Waren, viel mehr dagegen für Hilfen, etwa im Haushalt, und Ankündigungen von Veranstaltungen. Nebenan.de ist zudem wirklich auf das eigene Wohnumfeld begrenzt, man kann sich nur mit seinen Nachbarn austauschen. Nachbarn im Sinne von Menschen aus dem Stadtteil. Deshalb ist der Anmeldeprozess auch ein etwas anderer. Und nicht alle Städte und Nachbarschaften sind zu finden.

Um sich anzumelden muss man quasi beweisen, dass man dort wohnt, wo man sich anmelden möchte. Das geht per Post, aber auch mit der Freigabe über das Handy. Die Bezirke sind unterschiedlich groß beziehungsweise umfassend.

In der App oder der Browser-Version gibt es eine Art Startseite mit Feed, in dem alles chronologisch auftaucht. Ein Symbol, das einen Marktstand darstellt, ist der Marktplatz. Dort findet man in einer Kachelansicht Angebote aus der Nachbarschaft samt Preis und der Dauer, wie lange etwas schon zum Verkauf eingestellt ist. Darüber lassen sich Filter setzen oder eine Kategorie auswählen. Filter beziehen sich aber nur auf die Option "Zu verschenken" und die Reichweite. Kategorien gibt es reichlich, etwa "Computer & Elektronik", "Bücher, Filme, Musik", "Küche & Haushalt" oder sogar "Immobilien". Zwischen den Inseraten gibt es Anzeigen, die als "Gewerbliche Beiträge" gekennzeichnet sind – auch aus der Nachbarschaft und bezahlt.

Auf der Startseite von nebenan.de finden sich Gesuche und Angebote.

(Bild: nebenan.de)

Die Auswahl an Produkten ist nicht besonders groß. Dafür kann man zufällig fündig werden. Per Direktnachricht macht man die Übergabe aus. Insgesamt ist (zumindest im getesteten Stadtteil) erstaunlich viel los auf der Plattform. Der Umgangston ist nett, durch die nötigen Treffen statt Versand per Post ist der Kauf und Verkauf freilich absolut sicher. Neben dem Marktplatz werden auch Themen besprochen, wie es üblich ist in einem sozialen Netzwerk, aber hier eben lokal geschehen kann. Dabei geht es beispielsweise um einen unfreundlichen Techniker, der im Viertel Gasgeräte kontrolliert oder den Hinweis, dass am 8. Dezember Warntag ist und niemand sich erschrecken solle sowie offene Yogakurse oder die Frage nach einer Transporthilfe.

Nebenan.de verkauft keine Daten, wie die Berliner Macher schreiben, und nutzt diese auch nicht für Werbung. Daher bittet die Plattform um Spenden – man wolle beweisen, dass ein soziales Netzwerk auch wirklich sozial sein kann. Die Plattform schlägt Nutzerinnen und Nutzern immer mal wieder 3 Euro als Spendenbeitrag vor. Das ist tatsächlich weniger, als man teilweise bei anderen Marktplätzen pro verkauftem Produkt bezahlt.

Um den Facebook Marketplace nutzen zu können, braucht es, klar, ein Facebook-Konto. Die EU prüft diese Verknüpfung hinsichtlich einer möglichen Wettbewerbsverzerrung, denn die Dominanz des sozialen Netzwerks könnte den Markt für Kleinanzeigen reduzieren. Zwar haben jede Menge Menschen durch ihr Facebookprofil automatisch Zugang zu dem Marktplatz – die Auswahl bei unserem Test deutet aber nicht darauf hin, dass auch besonders viele Menschen dort Angebote aufgeben.

In der mobilen Ansicht findet sich das kleine Marktstand-Symbol gleich auf der Startseite mittig unten. Den eigenen Standort kennt Facebook denn in der Regel eh, der Suchradius lässt sich mit einem Klick auf den angezeigten Ort aber auch erweitern und verändern.

Unter "Für dich" schlägt der Marktplatz Angebote vor, von denen Facebook glaubt, dass sie interessieren könnten. Wie immer bei Facebook sind die dazugehörigen Auswahlkriterien unbekannt. So weiß ich im Test etwa nicht, warum mir gleich drei Küchen angeboten werden. Vielleicht ist es Zufall? Vielleicht gibt es in meinem Suchgebiet gerade besonders viele Küchen? Vielleicht gibt es aber auch irgendeinen Tracker, der sich erinnert, dass ich vor zwei Jahren nach Küchen gesucht habe?

Vorschläge im Facebook Marketplace

(Bild: Facebook)

Zudem lassen sich Angebote über Kategorien finden, aber auch per Stichwort suchen. Verkäufer können direkt angeschrieben werden. Eine sichere Bezahlmethode bei zu versendenden Produkten gibt es nicht. Dafür ist die Auswahl fast schon dubios groß – und buchstäblich groß: Neben den kompletten Einbauküchen gibt es eine Kategorie für Autos, aber auch Immobilien und Möbel werden angeboten. Zwischen den Angeboten in Kacheloptik stehen Anzeigen, die der üblichen Facebook-Auswahl entsprechen.

(emw)