Nvidia GeForce RTX 4080: Leistungsstark, aber zu teuer

Tests zeigen: In Sachen Leistung und Effizienz gibt es an der GeForce RTX 4080 nichts zu bemängeln. Verglichen mit der Vorgängerin steigt aber der Preis enorm.

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(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 3 Min.

Ein Tag vor dem Verkaufsstart der GeForce RTX 4080 (am 16.11. um voraussichtlich 15 Uhr) gehen die Testberichte online. Praktisch alle Tester sind sich einig: Das Modell ist an und für sich eine gelungene Grafikkarte, was deren 3D-Leistung und Effizienz angeht – verglichen mit der 3000er-Generation rendert der Neuling deutlich mehr fps pro Watt.

Das Manko liegt beim Preis, denn insbesondere im Vergleich zur Vorgängerin GeForce RTX 3080 wirkt die GeForce RTX 4080 geradezu überteuert. Interessierte in Europa sind wegen des Währungskurses doppelt schlecht dran: Während die Preisempfehlung in den USA von 700 auf 1200 US-Dollar steigt (+71 Prozent), verlangt Nvidia in Deutschland 1469 statt 700 Euro (+110 Prozent).

Schon kurz nach dem Verkaufsstart der 3000er-Modelle waren die Preisempfehlung zwar nur noch Wunschdenken, allerdings haben sich seitdem die Marktbedingungen deutlich geändert. Das GPU-Mining von Kryptowährungen ist zurzeit kein Thema mehr, zudem ist der PC-Markt stark eingebrochen.

Dabei lässt Nvidia vom jahrelang gepflegten Grundsatz ab, dass High-End-Grafikkarten in Relation zu ihrem Leistungsplus überproportional mehr kosten als ihre kleineren Schwestern. Vergleicht man die GeForce RTX 4080 mit dem Topmodell GeForce RTX 4090, ist erstere in Spielen mit 4K-Auflösung (3840 × 2160 Pixel) und reiner Rasterizer-Grafik durchschnittlich rund 25 Prozent langsamer. Das zeigen unter anderem die Tests von Computerbase und PC Games Hardware. heise online und c't erhalten vorab keine Testmuster, da wir die weitreichenden Vertraulichkeitsvereinbarungen (Non-Disclosure Agreement/NDA) von Nvidia nicht unterschreiben.

Gleichzeitig ist die GeForce RTX 4080 nur 25 Prozent günstiger als die GeForce RTX 4090. Der Leistungsunterschied verkleinert sich etwas in niedrigeren Auflösungen, allerdings sind beide Grafikkarten eindeutig fürs 4K-Gaming gedacht. Bei Spielen mit Raytracing-Grafikeffekten variiert der Leistungsunterschied je nach Titel und Spielszene.

Spezifikationen GeForce RTX 4090
Modell GeForce … RTX 4090 RTX 4080 RTX 3090 Ti
Preisempfehlung 1949 Euro 1469 2249 Euro
GPU AD102 AD103 GA102
Shader-Multiprozessoren / RT-Kerne 128 / 128 76 / 76 84 / 84
Rechenkerne FP32 / Tensor 16.384 / 512 9728 / 304 10.752 / 336 
Base-/Boost-Takt 2,23 / 2,52 GHz 2,21 / 2,51 GHz 1,56 / 1,86 GHz
Rechenleistung (FP32) 82,6 TFlops 48,8 TFlops 40 TFlops
Raster-Endstufen 176 112 112
Speichermenge/-typ 24 GByte GDDR6X 16 GByte GDDR6X 24 GByte GDDR6X
Speicherinterface/-transferrate 384 Bit / 1008 GByte/s 256 Bit / 717 GByte/s 384 Bit / 1008 GByte/s
Thermal Design Power 450 Watt 320 Watt 450 Watt

Unterm Strich positioniert sich die GeForce RTX 4080 näher an der GeForce RTX 3090 Ti als an der GeForce RTX 4090. Rund 20 Prozent legt die RTX 4080 auf das alte Topmodell auf.

Wer noch bis Weihnachten warten kann, sollte vor dem Kauf AMDs Radeon RX 7900 XTX im Blick behalten, die am 13. Dezember in den Handel gelangt. Zumindest in Spielen mit reiner Rasterizing-Grafik sollte die Grafikkarte mindestens so schnell sein wie die GeForce RTX 4080. Dafür kostet sie 200 US-Dollar weniger (Euro-Preise verriet AMD noch nicht).

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