Deep Dive: Wie bewegt man Menschen zum Energie sparen?

In der neuen Podcast-Folge geht es um Verzicht – und Verschwendung. Historiker Frank Trentmann gibt dazu einen Einblick in die Konsumgeschichte.

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Lesezeit: 4 Min.

Stets das Licht und die Heizung ausmachen, wenn man den Raum verlässt. Nicht unnötig lange den Kühlschrank geöffnet lassen. Einfach mal zwei Minuten kürzer – oder gar kalt – duschen. Energiespar-Tipps wie diese werden derzeit gern zitiert. Sie erfordern nur minimale Verhaltensänderungen in unserem Alltag und können zumindest kleine Spar-Potenziale ausschöpfen. Nicht nur der Ukraine-Krieg und das knappe Gas-Angebot zwingen uns gerade, Energie zu sparen. Auch auf lange Sicht, im Kampf gegen den Klimawandel, hat das Gebot höchste Priorität – zumindest sollte es diese haben.

Mit der Energie- und Klimakrise gehen eine verringerte Produktion – und damit auch weniger Konsum einher. Aber wie bekommen wir, also jeder Einzelne von uns, eine Verminderung des Konsums hin? Und was bedeutet das für unsere Gesellschaft?

Die neue Folge des Podcasts von MIT Technology Review dreht sich daher um das Thema Verzicht – und dessen Gegenteil: die Verschwendung. Im Gespräch mit TR-Redakteur Wolfgang Stieler liefert Frank Trentmann dazu spannende Einblicke. Trentmann ist Historiker und hat sich auf die Geschichte des Konsums spezialisiert. Er lehrt und forscht an der Birkbeck/University of London sowie am Centre for Consumer Society Research in Helsinki. Trentmann ist Autor des Buchs "Die Herrschaft der Dinge, eine Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute".

Im Podcast beleuchtet er unter anderem die positiven Konnotationen, die Begriffe rund um den Massenverbrauch haben. "Luxus und Konsum als etwas Positives zu betrachten, ist eine relativ moderne Sicht der Dinge", sagt er. "Es ist aber noch gar nicht so lange her, dass genau das Gegenteil der Fall war. Frauen, die Lust auf Baumwollstoffe hatte, wurden mit Strafen belegt, weil die Politik und die Zünfte der Meinung waren, solch ein Konsum würde die Ordnung der Dinge untergraben. Luxussteuern gab es noch bis in 19. Jahrhundert. Unsere Selbstverliebtheit und die Idee, das wir souveräne Konsumenten sind, ist relativ neu." Trentmann weist daraufhin, dass heutzutage mit "Fortschritt" auch die Ausweitung des Konsums verbunden ist.

MIT Technology Review Podcast

Hier finden Sie die Übersicht unserer drei Podcast-Formate: der wöchentliche News-Podcast "Weekly" sowie die monatlichen Podcasts "Unscripted" und "Deep Dive".

Das Ausmaß an Konsum ist zum Statussymbol geworden. Und genau darin liegt auch die Krux beim Verzicht. Etwas nicht zu bekommen beziehungsweise etwas nicht gewährt zu bekommen, ist hat einen faden Beigeschmack. So steht es laut Trentmann auch mit Steuerungsmechanismen, die zwar gut für das Allgemeinwohl sind, aber dem Einzelnen in seinem Konsum in die Quere kommen. "Weil wir einfach davon ausgehen, dass Konsum das eigene Ich und die eigene Identität erweitert."

Ob sich dennoch in der gesellschaftlichen Breite etwas ändern kann? Trentmann kann sich das durchaus vorstellen. "Aber dazu braucht es mehr als nur dem einzelnen Verbraucher zu sagen, ihr müsst euren Lebensstil ändern", ist er überzeugt. "Da wird es Gewinner und Verlierer geben."

Mehr dazu in der ganzen Folge – als Audio-Stream (RSS-Feed):

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Mehr rund um das Thema einer "Niedrig-Energie-Gesellschaft" lesen Sie in der kommenden Ausgabe von MIT Technology Review (ab 21. Dezember im heise shop bestellbar und ab dem 22. Dezember im Handel erhältlich).

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(jle)