Tiktok gibt API für Wissenschaft und Forschung als Betaversion frei

Wissenschaftlern, Forschern und der Zivilgesellschaft soll Einblick in Tiktok gewährt werden. Dafür gibt das Unternehmen ein API zunächst als Betaversion frei.

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(Bild: Primakov/Shutterstock.com)

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Der Kurzvideodienst Tiktok will sich öffnen. Dafür stellt das Unternehmen APIs zur Verfügung, über die Wissenschaftler und Forscher, aber auch die Zivilgesellschaft die Funktionsweise der Plattform anschauen können. Zunächst gibt es eine Betaversion, die für Forschende entwickelt wurde. Eine erste Testphase ist aber bereits durch. In dieser sollten Mitglieder des Tiktok-Sicherheitsbeirats, die sich mit Hassrede, Falschinformationen und Extremismus auskennen, das Forschungs-API nutzen.

Über das API erhalten ausgewählte Mitglieder Zugang zu den öffentlich verfügbaren Daten. Mit den Rückmeldungen soll dann der eigentliche Zugang entwickelt werden, unter Berücksichtigung der Anforderungen von Wissenschaftlern. Dabei werde freilich die Privatsphäre der Community respektiert. Man darf also nicht erwarten, dass Forschende alle Informationen der Plattform bekommen, geschweige denn zum Algorithmus. Das ist alleine aus datenschutzrechtlichen Gründen gar nicht möglich. Problematisch ist vor allem, dass auch die eigenen Daten immer erst in Beziehung mit denen anderer Konten Aufschluss über gewisse Verhaltensweisen der App Auskunft geben.

Zusätzlich zu diesem Plattform-API soll auch eine Schnittstelle für die Inhaltsmoderation erscheinen. "In den kommenden Monaten werden wir weitere Details zur breiteren Verfügbarkeit bekannt geben", heißt es im Blogbeitrag mit der Ankündigung. Zudem werde das Transparenzzentrum mit Informationen zum API für Wissenschaftler noch aktualisiert, unter anderem mit Hinweisen zur Beantragung des Zugangs sowie zur Nutzung. Noch ist nicht klar, welche Voraussetzungen man konkret erfüllen muss, um die Schnittstelle nutzen zu dürfen.

Dass Tiktok Programmierschnittstellen im Rahmen der Transparenzarbeit veröffentlichen möchte, ist schon seit einigen Monaten bekannt. Für Forschungszwecke können Nutzeraktivitäten und Inhalte angeschaut werden, sowie Einblicke in das Moderationssystem gewährt werden. Noch mehr Zugang sollen Mitglieder aus Beiräten bekommen, etwa vertrauliche Informationen zu Schlüsselwortlisten, die zur Erkennung von problematischen Inhalten dienen. Dieses API soll auch beim Austausch mit dem US Content Advisory Council zum Tragen kommen. Ein Gremium unabhängiger Experten, das sich mit den regionalen Sicherheitsbehörden austauscht. Schlüsselwortlisten werden von Tiktok nicht direkt veröffentlicht, damit diese Informationen nicht genutzt werden können, um sie zu umgehen, erklärt das Unternehmen.

(emw)