Langsames Internet raubt jährlich eine Woche Arbeitszeit

Es ruckelt, es hakt: Schlechte Internetverbindungen kosten Büroangestellte durchschnittlich 46 Minuten Arbeitszeit pro Woche. Das Problem ist oft hausgemacht.

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(Bild: Shutterstock)

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Laut einer Studie des Internetknotenbetreibers DE-CIX sind Verzögerungen in der Internetverbindung dafür verantwortlich, dass deutsche Büroangestellte im Durchschnitt eine Woche an Arbeitszeit über das Jahr verlieren. Rund zwei Drittel der Arbeitnehmer kämpfen mindestens einmal im Monat mit Verzögerungen, mehr als ein Drittel sogar mehrmals in der Woche oder täglich.

Dabei macht es einen geringfügigen Unterschied, ob man im Homeoffice oder im Büro arbeitet: Zuhause ist die Verbindung nämlich offenbar besser. 40 Prozent der Angestellten im Büro klagen über Verbindungsprobleme, während nur 35 Prozent der Befragten, die hybrid oder im Homeoffice arbeiten, Internetprobleme erleben. Bandbreitenintensive Anwendungen wie Videokonferenzen bremsen dabei besonders aus – 39 Prozent aller Störungen treten im Onlinemeeting auf. Dahinter folgen Downloads, Anwendungen in der Cloud und der Versand von E-Mails.

Gründe dafür machen die Befragten laut Umfrage auf der Infrastrukturebene aus. Man nimmt hauptsächlich Netzüberlastung und mangelnden Netzausbau als Ursache für die Verzögerungen an. Das jeweilige Unternehmen ist allerdings durchaus mitverantwortlich: Veraltete Geräte, ein dürftiges Unternehmensnetz und schlecht abgestimmte Unternehmenssoftware tragen ihren Teil zur Unzuverlässigkeit der Internetverbindung bei.

Ivo Ivanov, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender bei DE-CIX, weist insbesondere auf die Anbindung zur Cloud als Bremse hin. Unternehmen, die ihre Rechenlast und Anwendungen in die Cloud verlagern, müssten sich gleichzeitig auch darum kümmern, den Zugang dazu so direkt wie möglich zu gestalten.

Umwege über das öffentliche Internet verlangsamen also den gesamten Prozess. Und solange sich die Internetverbindung im Durchschnitt noch als derart unzuverlässig erweist, ist auch an Bandbreitenfresser wie VR-basierte Meetings kaum zu denken – es sei denn, man möchte zwei Wochen statt einer für ärgerliche Disconnects und Ladezeiten aufwenden. DE-CIX betreibt unter anderem den DE-CIX Frankfurt – mit einem Datenvolumen von knapp 30 Exabyte pro Jahr gilt dieser als einer der wichtigsten Internetknoten der Welt.

(kki)