Elektromobilität: EnBW erhöht seine Ladestrompreise und führt neue Tarife ein

Neue Tarife sollen beim Stromanbieter EnBW den Trend zum Gleichspannungsladen an öffentlichen Ladepunkten berücksichtigen und den teureren Strom einpreisen.

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Porsche Taycan

Porsche Taycan (Test) an einer Ladesäule der EnBW

(Bild: Clemens Gleich)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Der eigener Angabe zufolge größte Schnellladenetzbetreiber Deutschlands und Österreichs führt drei neue Tarife ein: Die EnBW mobility+ Ladetarife S, M und L mit einheitlichen Kilowattstunden-Preisen für Normal- und Schnellladen gelten ab 17. Januar 2023 an den über 300.000 Ladepunkten der EnBW. Einheitliche Preise gelten künftig auch an fremden Ladepunkten, im In- oder Ausland und zu jeder beliebigen Zeit.

Die Kilowattstunde verteuert sich im Schnitt um 27 Prozent, die Preiserhöhung fürs Schnellladen bleibt aber deutlich darunter: Dass sich die Roamingkosten für das Wechselstromladen denen für das Gleichstromladen angleichen, preist die EnBW in den Tarifen durch eine Anhebung der Kilowattstunden-Preise für das Wechselstromladen ein. Den größten Schritt macht daher der neue Tarif an Wechselstromsäulen fremder Netze, er kostet ohne Grundgebühr künftig 65 statt bisher 45 Cent für die Kilowattstunde, also gut 44 Prozent mehr.

(Bild: EnBW)

Bestehende Verträge mit Standard- und Viellader-Tarif werden automatisch in den jeweiligen neuen Tarif EnBW mobility+ S respektive M überführt. Der neu hinzu gekommene EnBW mobility+ Ladetarif L soll Abnehmern mit häufigem Langstreckenverkehr und einem erhöhten Anteil von Schnelladevorgängen an öffentlichen Säulen entgegenkommen. Alle Tarife in seinem europaweiten HyperNetz bleiben ohne Aufpreis gültig, sowie monatlich wechsel- oder kündbar, schreibt EnBW.

Die neuen Tarife sollen berücksichtigen, dass an öffentlichen Ladepunkten Schnellladen an Gleichstrom deutlich beliebter geworden ist. Laut EnBW mobility+ läuft die Mehrzahl der Ladevorgänge und die größere Strommenge bereits heute über Gleichstrom – Tendenz steigend.

Wegen dieses Trends zum Gleichstrom baut EnBW vor allem die öffentliche Schnellladeinfrastruktur aus und investiert dafür "deutlich mehr als" 100 Millionen Euro pro Jahr. Bis 2030 sollen rund 30.000 Schnellladepunkte für dann 15 Millionen Elektroautos bereitstehen, bei bis dahin insgesamt 130.000 bis 150.000 benötigten Schnellladepunkten. Wechselstromlader sollen sich laut EnBW vor allem im privaten und halböffentlichen Raum halten, etwa in Parkhäusern oder am Arbeitsplatz, weil dort meist mehr Zeit zum Laden zur Verfügung steht.

(fpi)