VW zeigt auf der IAA 2009 das sparsamste Auto der Welt

Volkswagen L1: Version 2 des Ein-Liter-Autos

Fahren, fast ohne zu tanken: Von einem solchen Auto träumt so mancher. Nun stellt VW die seriennahe Studie L1 vor, die nur 1,4 Liter Diesel verbrauchen soll. Allerdings ist dafür viel High-Tech nötig

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Von
  • rhi
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Wolfsburg, 14. September 2009 – Auch dieses Gefährt käme nicht billig, doch es zeigt, dass VW es ernst meint. Dem Ein-Liter-Auto von 2002 folgt nun eine Studie, die deutlich „serienfähiger“ wirkt. Der L1 ist nicht ganz so knauserig wie sein Vorgänger, bedient sich aber einiger Komponenten, die es bereits gibt oder die aus bestehender Technik abgeleitet werden können.

Update des Piëch-Traums

Neu ist die Idee des L1 nicht: Im April 2002 wurde das Ein-Liter-Auto geboren. Seinerzeit pilotierte der damalige VW-Boss Ferdinand Piëch einen zigarrenförmigen Prototypen namens 1L von Wolfsburg nach Hamburg. Allerdings wurde schnell klar, dass die Zeit für eine Serienfertigung noch nicht reif war: Die Herstellung der Karosserie aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, kurz CFK, wäre viel zu teuer geworden. Jetzt, im Jahr 2009, ist man auch in dieser Hinsicht einen Schritt weiter und zeigt auf der IAA in Frankfurt (17. bis 27. September 2009) die Studie L1. VW bezeichnet die neue Flunder als „Update“ und tatsächlich: Die Grundform der Optik ist gleich geblieben, jedoch präsentiert sich die Version 2.0 deutlich seriennäher.

Kurz, flach und schmal

Wie muss ein äußerst sparsames Auto aussehen? Möglichst schmal. So kommt es beim L1 zu ungewöhnlichen Proportionen: Während die Länge von 3,81 Meter in etwa der eines VW Fox und die Höhe von 1,14 Meter der eines Lamborghini Murciélago entspricht, gibt es für die Breite von 1,20 Meter kaum Vergleichbares. Logische Konsequenz: Die beiden L1-Insassen nehmen wie einst im Messerschmitt hintereinander Platz. Das zweisitzige Monocoque, die Sitze und die Karosserieaußenhaut bestehen aus CFK. Fahrer und Passagier steigen von oben ein. Dazu öffnet sich eine elektrisch betätigte Einstiegshaube. Die neu gestalteten Scheinwerfer und Rückleuchten greifen auf sparsame LED-Technik zurück. Um die Aerodynamik zu verbessern und damit den Verbrauch zu senken, sind die hinteren Räder komplett verkleidet, die Abdeckungen sind zum Reifenwechsel abnehmbar. Die Michelin-Pneus sind extrem schmal, dafür aber mit hoher Flanke versehen, sodass die Maße 95/60 R16 vorne und 115/70 R16 herauskommen. Zudem ist der Unterboden komplett verkleidet, der cW-Wert liegt bei nur 0,19. Insgesamt wiegt der L1 nur 380 Kilogramm, wovon 124 Kilogramm auf die Karosserie entfallen.