Warum Nutzer des Mixed-Reality-Headsets von Apple angeblich am Rad drehen

Ein neuer Bericht enthüllt zahlreiche angebliche Details über Apples Mixed-Reality-Headset. Wenn sie stimmen, gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Elementen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen

So stellt sich der 3D-Künstler Ian Zelbo die Apple-Mixed-Reality-Brille vor.

(Bild: Ian Zelbo)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Geht es nach neuen Enthüllungen eines Medienberichts, wird Apples Mixed-Reality-Headset eine Reihe bekannter Elemente anderer Apple-Geräte neu kombinieren. So soll etwa eine digitale Krone, wie sie von der Apple Watch bekannt ist, das Wechseln zwischen virtueller und physischer Welt ermöglichen. Nutzer drehten dann also buchstäblich am Rad, um zurück in die Realität zu gelangen. Und angeblich wird die im Jahr 2022 vorgestellte neue Generation der AirPods Pro eine wichtige Rolle spielen.

Der Bericht von The Information beruft sich auf mehrere anonyme Quellen innerhalb Apples. Teilweise bestätigen die Aussagen das, was andere Medien wie Bloomberg, Nikkei Asia und DigiTimes bereits berichtet haben. Apple selbst schweigt in der Sache und hat bis auf Andeutungen, dass Augmented Reality ein spannendes Thema sei, bis heute nicht einmal offiziell bestätigt, dass es überhaupt Pläne in diese Richtung gibt. In dem Bericht werden aber auch allerhand Details genannt, die bislang noch nicht zu lesen waren.

So soll es für Brillenträger angepasste Gläser geben, die magnetisch in dem Headset angebracht werden können. Ferner ist die Rede von kleinen Motoren, die die Linsen automatisch an den Augenabstand des Trägers anpassen und so für ein 120-Grad-Sichtfeld sorgen sollen, das dem anderer Hersteller überlegen sein soll. Als Materialien kämen beim Headset Aluminium, Glas und Kohlefaser zum Einsatz.

Eine besondere Bedeutung komme den AirPods Pro der zweiten Generation zu. Der darin eingebaute H2-Chip sei den Angaben zufolge in der Lage, eine Verbindung mit sehr niedriger Latenz aufzubauen – eine Funktion, die bislang noch nicht bekannt war. Für einige Anwendungen sei der Besitz dieser AirPods-Pro-Generation sogar zwingend erforderlich. Zwar gebe es auch eingebaute Lautsprecher im Headset, aber für die Kommunikation müssten Träger sich zusätzlich die kabellosen Ohrhörer kaufen. Dabei gehe es vor allem um den Datenschutz, damit umstehende Personen nicht ungewollt bei Gesprächen mithören können.

Bei den Chips setze Apple auf ein System-on-a-chip, das CPU, GPU und Speicher enthält, sowie auf einen zusätzlichen Bildsignalprozessor. Beide kommunizieren angeblich über einen neuen Streaming-Codec, der nötig war, um akzeptable Latenzzeiten zu erzielen. Der Akku soll an der Hüfte des Nutzers befestigt werden und werde mit einem MagSafe-ähnlichen magnetischen Kabel an den Kopfbügel des Headsets angeschlossen. Eine Akkuladung halte maximal zwei Stunden, aber die Akkus seien austauschbar.

Zu den Aussagen anderer Berichte, die der Artikel von The Information aufgreift und für richtig befindet, gehört unter anderem, dass das Headset über ein nach außen gerichtetes Display an der Vorderseite verfügen soll, das anderen Personen den Gesichtsausdruck des Headset-Trägers mitteilen soll. Eine niedrige Bildfrequenz wie beim Always-on-Display soll dafür sorgen, den Energieverbrauch niedrig zu halten.

Im Inneren der Brille sollen zwei 8K-Displays von Sony arbeiten, zuvor war auch von 4K-Micro-LED-Displays die Rede. Jedes Auge werde außerdem von mindestens einer Kamera erfasst. Dieses Eye-Tracking solle dazu dienen, vorauszuberechnen, wohin der Nutzer blickt, um genau dort das Bild bestmöglich zu rendern und im Augenwinkel stattdessen unschärfere Bilder anzuzeigen – eine Maßnahme zur Effizienzsteigerung.

Weitere Kameras am Headset sollen neben der Mimik auch Bewegungen erfassen. Lidar-Scanner am Gerät könnten unter anderem zur räumlichen Erfassung genutzt werden. Angeblich habe Apple im vergangenen Jahr in China von seinem Zulieferer Pegatron schon Tausende Prototyp-Einheiten fertigen lassen. In geleakten Fotos aufgetaucht ist davon kurioserweise noch keine einzige.

Der Information-Bericht geht wie andere Quellen von einem Preis von über 3000 US-Dollar für das Mixed-Reality-Headset aus. Auf welchen Benutzerkreis Apple damit abzielt und wie die Anwendungen dafür aussehen soll, bleibt auch hier unklar. Fest stehe nur, dass Gaming keine große Rolle spielen soll, dafür aber Videokonferenzen und Bildungs-Apps.

(mki)