Bericht: Microsofts Bing soll für Yahoo suchen

Der Internetdienstleister und der Softwarekonzern stehen anscheinend kurz vor einem Abschluss ihrer Verhandlungen über eine Partnerschaft. Laut einem Magazinbericht gibt Yahoo seine eigene Such-Infrastruktur auf.

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Der Softwarekonzern Microsoft und der Internetdienstleister Yahoo stehen offenbar nun tatsächlich kurz vor einer Einigung in ihren Verhandlungen um eine Partnerschaft. Das US-Fachmagazin Advertising Age berichtet, Yahoo wolle Microsofts im Juni gestartetes Angebot Bing zu seiner Suchmaschine machen. Die beiden Unternehmen wollten sich vermutlich die Einnahmen teilen, die im Umfeld der Internetsuche anfallen. Noch in dieser Woche werde das Geschäft offiziell verkündet.

Microsoft hatte Anfang des vorigen Jahres ursprünglich versucht, Yahoo komplett zu übernehmen, doch der Internetdienstleister lehnte den Preis von über 40 Milliarden US-Dollar ab. Zwischen den Unternehmen gab es aber danach immer wieder Gespräche, Yahoo-Chefin Carol Bartz schloss im Mai dieses Jahres eine Zusammenarbeit und selbst den Verkauf der Suchsparte nicht mehr aus. Die zuletzt aufgenommenen Verhandlungen über eine Partnerschaft, die schon kurz vor einem Abschluss schienen, seien vorige Woche unterbrochen worden, da Yahoo von Microsoft eine Vorauszahlung von mehreren hundert Millionen US-Dollar sowie eine Umsatzgarantie verlangt habe, schreibt Advertising Age nun. Vorige Woche Donnerstag hätten sich die beiden Unternehmen aber wieder an einen Tisch gesetzt, heißt es unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Yahoo könnte kontextbezogene Werbeinhalte und bezahlte Suchbegriffe auf der Suchmaschine Bing.com sowie auf seiner eigenen Seite platzieren. Gleichzeitig könnte der Internetdienstleister Kosten einsparen, da es keine eigene Suchinfrastruktur mehr betreiben müsste. Microsoft wiederum würde einen Kontrahenten auf dem Suchmaschinenmarkt aus dem Weg räumen, seinen Marktanteil erhöhen und zur Nummer zwei hinter Google aufrücken. Unklar sei derzeit noch, ob die Marke "Bing" auf Yahoo-Websiten auftauchen wird. Dieses Ansinnen könne Microsoft fallenlassen, wenn Yahoo auf eine Vorschusszahlung verzichte. Auch sei noch nicht deutlich geworden, ob die Vermarktung von Werbeplatz über Yahoos Plattform Panama oder über Microsofts AdCenter abgewickelt werden soll. (anw)