Identitätsdiebstahl: Erste Hilfe bei Onlinebetrug unter Ihrem Namen

Kriminelle kaufen mit illegal erworbenen Login-Daten auf Ihre Rechnung ein oder posten Beschimpfungen in Ihrem Namen? Das sollten Sie jetzt tun.

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Künstlerische Darstelölung "Cyberkriminalität: Eine verhüllte, maskierte Person zieht eine transparente Folie mit Aufschrift "Identity" aus einem Laptop

(Bild: Shutterstock/Irina Anosova)

Lesezeit: 8 Min.
Inhaltsverzeichnis

Haben Sie den Verdacht, dass jemand unter Ihren Namen im Netz einkauft? Erhalten Sie Mahnungen von Firmen, deren Namen Sie noch nie gehört haben? Dann sind Sie möglicherweise Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden.

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Beim Identitätsdiebstahl nutzen Cyberkriminelle die persönlichen Daten ihrer Opfer, um im Netz Straftaten zu begehen. Folgende Punkte gehören dazu:

  • Kontenmissbrauch für Geldwäsche oder Diebstahl
  • Erwerb digitaler Inhalte wie Software, Spiele oder Hörbücher
  • Erwerb von Gegenständen im Versandhandel
  • Aufdringliches Betteln: Familie, Freunde und Bekannte sollen dem Kriminellen in Ihrem Namen Geld geben
  • Cyber-Mobbing oder Rufschädigung

Wir zeigen Ihnen, wie Sie handeln müssen, wenn Sie davon betroffen sind. Außerdem geben wir Tipps, wie Sie sich besser schützen können.

Zu Beginn jedoch die Frage: Was ist eine digitale Identität? Eine digitale Identität ist das digitale Abbild einer realen Person. Ob mit der Anmeldung in einem sozialen Netzwerk, Online-Banking oder Shopping-Account: Alle Konten, die Sie im Netz nutzen, sind Teil Ihrer digitalen Identität.

Die Täter gelangen an Ihre persönlichen Daten, indem sie Datenbanken oder andere unzureichend geschützte Unternehmensserver hacken. Gefährlich sind ebenfalls Phishing-E-Mails: Bei Ebay-Kleinanzeigen täuschen Betrüger zum Beispiel den potenziellen Käufern über eine gefälschte Webseite die "Sicher bezahlen"-Bezahlmethode vor. Die Opfer geben ihre Bankdaten ein, bestätigen die Transaktion und werden abgezockt. Die Ware kommt nie beim Kunden an – stattdessen ist das Geld weg.

Eine weitere perfide Phishing-Masche: das Fake-Inserat. Für einen angeblichen Arbeitsplatz oder eine günstige Wohnung sollen Sie ein Testkonto bei einer Onlinebank anlegen. Der versprochene Job oder die Wohnung existiert aber nicht. Stattdessen greifen Kriminelle Ihr neu angelegtes Online-Bankkonto ab, um kriminelle Geschäfte wie Geldwäsche abzuwickeln.

Und auch das normale E-Mail-Postfach ist nicht sicher: Viele Phishing-E-Mails sehen aus wie offizielle Nachrichten eines Zahlungsdienstleisters, einer Versicherung oder eines Onlineshops, enthalten aber einen harmlos aussehenden Anhang, in dem sich ein Trojaner versteckt. Ist diese Datei geöffnet, installiert sich die Malware und ermöglicht dem Dieb, weitere Daten abzufangen.