Mittwoch: Meta soll ausgewogener zensieren, Ende des Mobilfunk-MMS beginnt

Unausgewogene Zensur nackter BrĂĽste + Vodafone ohne MMS + YouTube mit Gratis-TV mit Werbung + Finanzbeamte mit Softwareproblemen + VPN-Tempo fĂĽr alte Fritzboxen

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Ein Wandgemälde zu Zensur und Freiheit
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Die Zensurregeln für menschliche Brüste bei Facebook und Instagram sind verwirrend und respektieren Menschenrechtsstandards nicht, sagt Metas Oversight Board. Männer sind weniger betroffen, aber vor allem die Nacktheit transgender, intersexueller oder nicht-binärer Personen verwirren die KI-Algorithmen und Prüfer. Derweil hat Vodafone den MMS-Versand mangels Interesse eingestellt. Andere Mobilfunkprovider aber halten noch an den Multimedia-Nachrichten fest oder wollen den Dienst später einstellen. Neu ist hingegen das Streaming linearen Fernsehens, das YouTube in den USA testet. Die TV-Kanäle enthalten die üblichen Werbeeinblendungen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Meta Platforms Oversight Board übt erneut Kritik an Zensurentscheidungen des Facebook-Konzerns hinsichtlich menschlicher Nacktheit. Dieser unabhängige Beschwerde-Rat überprüft ausgewählte Streitfälle zwischen dem Konzern und seinen Anwendern. Schon bei den allerersten Fällen, die das Oversight Board 2021 entschieden hat, ging es um nackte Brüste. Diesmal sind Brüste mit abgedeckten Brustwarzen zweier nicht-binären Menschen Anlass für die Rüge. Das Gremium rät Meta zu umfassenden Änderungen der Regeln über Darstellungen von Nacktheit und fordert klare Kriterien: Metas Oversight Board kritisiert unausgewogene Brust-Zensur.

Als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber hat sich Vodafone von der MMS verabschiedet. Der Foto- und Videodienst "Multimedia Messaging Service" ist am Dienstag nach 21 Jahren wegen geringer Nutzung abgestellt worden. Seit dem maximalen Aufkommen im Dezember 2012 – damals übermittelte Vodafone 13 Millionen MMS – brach die Nutzungszahl den Angaben zufolge um 96 Prozent ein. Bei den anderen beiden deutschen Handynetz-Betreibern ist das Verschicken von MMS noch möglich. Allerdings könnte es sein, dass diese beiden Firmen am Ende des Jahres den Stecker ziehen: Vodafone verschickt ab sofort keine MMS mehr.

YouTube hat in den USA begonnen, Nutzern lineare Fernsehkanäle mit Filmen und Fernsehserien mit Werbeeinblendungen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das aktuelle Experiment ist auf eine eingeschränkte Zahl von Anwendern begrenzt. Damit will das zum Google-Konzern Alphabet gehörende Unternehmen offenbar Resonanz und technische Umsetzung testen. Wann das kostenlose, werbefinanzierte Angebot breit ausgerollt wird, bleibt offen, aber es könnte später in diesem Jahr offiziell werden. Allerdings ist noch unklar, ob es auch international verfügbar sein wird: YouTube USA testet kostenloses Streaming von TV-Kanälen mit Werbung.

Computerprobleme erschweren die Arbeit in Finanzämtern massiv. Das räumt Berlins Finanzsenator Daniel Wesener ein und stellt schnelle Abhilfe in Aussicht. "Wir haben seit Jahresbeginn erhebliche Probleme mit der IT", sagte Wesener am Dienstag im Anschluss an die Sitzung des Senats, versicherte aber auch: "Wir sind dran." Betroffen von dem Problem seien insbesondere Stadtstaaten, wo Landes- und kommunale Steuerverwaltung zusammenkommen. Eine Folge seien die erwähnten Verzögerungen, aber es handele sich um ein bundesweites Problem: Softwareprobleme bremsen Finanzbeamte aus.

FritzOS 7.50 bringt mehr Wumms ins VPN, macht das Telefonieren komfortabler und das Smart Home schlauer. Wir haben den Tempozuwachs für die ältere, aber noch häufig genutzte Fritzbox 7490 im VPN gemessen. Dieses Modell hat zwar noch kein finales Update, jedoch stellt AVM aktuelle Beta-Versionen bereit. Die leicht verbesserte Version 7.51 als Labor-Download bringt zwei grundlegende Erweiterungen des VPN-Systems mit: Das auf IPsec bauende FritzVPN läuft nun auch mit IPv6 als Transportprotokoll und als VPN-Alternative kommt das moderne WireGuard hinzu: Mehr VPN-Tempo mit FritzOS 7.51 Labor für alte Fritzboxen.

Auch noch wichtig:

(fds)