49-Euro-Ticket: SPD fordert rascheren Start des "Deutschlandtickets"

Das 49-Euro-Ticket soll in diesem Frühjahr kommen und das beliebte 9-Euro-Ticket beerben. Doch Detailfragen bremsen bislang die Umsetzung, kritisiert die SPD.

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(Bild: PICTOR PICTURE COMPANY/Shutterstock.com)

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Die SPD macht Druck für einen schnellen Start des geplanten 49-Euro-Tickets im Nahverkehr. SPD-Fraktionsvize Detlef Müller sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Das Deutschlandticket muss schnellstmöglich und ohne Umschweife kommen. Das Verkehrsministerium, die Länder und Verbünde müssen mit Hochdruck an der Umsetzung arbeiten, statt sich weiter in Detailfragen zu verkämpfen. Die Menschen erwarten eine günstige und einfache Lösung."

Für die Einführungsphase wären Übergangsregelungen sinnvoll, so Müller. "Ein Ticket auch in Papierform sollte möglich sein. Damit hätten kleinere Verbünde und Verkehrsunternehmen mehr Puffer zur Umsetzung eines digitalen Angebots. Auch bei den Mitnahmeregelungen braucht es während der Einführungsphase mehr Flexibilität. Bis eine bundeseinheitliche Regelung gefunden ist, sollte geprüft werden, ob die bisherigen lokalen Regelungen der Nahverkehrsabonnements übergangsweise gelten können."

Wann genau das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket ("Deutschlandticket") kommt, ist weiter offen. Die Länder peilen zwar eine Einführung bis zum 1. April an, zuletzt waren aber immer wieder skeptische Töne zu hören. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte gesagt, das Ticket solle spätestens ab Anfang Mai gelten.

Wissing sagte vor kurzem den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Verkehrsverbünde und Unternehmen stünden vor einschneidenden Veränderungen, die viele Geschäftsmodelle verändern würden. Während einige dabei schneller in der Umsetzung seien, würden andere mehr Zeit benötigen. Die regionalen Verkehrsverbünde stünden vor ihrer größten Tarifreform, sagte Wissing bei anderer Gelegenheit zu dem Thema.

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Wie die Rheinische Post berichtet hatte, sind bei der Umsetzung des Deutschlandtickets nach wie vor zahlreiche Fragen ungeklärt – etwa bei rechtlichen Aspekten, den Tarifbestimmungen, den Beförderungsbedingungen sowie der technischen Realisierung. In einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der Union hieß es demnach, das Gesetzgebungsverfahren zur Einführung des Deutschlandtickets solle Anfang des Jahres erfolgen.

Das bundesweit nutzbare Ticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr soll einen Einführungspreis von 49 Euro im Monat haben. Ziel ist es, an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer anzuknüpfen. Vorgesehen ist ein digital buchbares, monatlich kündbares Abo.

Die Verbraucherzentralen wiesen schon im Dezember des vergangenen Jahres darauf hin, dass das neue Ticket vor allem flexible Einsatzmöglichkeiten bieten sollte. Damit meinten sie etwa unterschiedliche Vertriebswege wie Verkaufsschalter oder Automaten, keinen Zwang zu einem Jahres-Abo und rasche Kündigungsmöglichkeit.

(tiw)