Ariane 6 und Vega-C: ESA sieht Trägerraketen-Sektor in schwerer Krise
Europas Trägerraketen-Sektor ist nach einem Fehlstart der Vega-C und wegen der Verspätungen der Ariane 6 in einer schweren Krise. Die werde man aber meistern.
Angesichts von Rückschlägen bei ihren Trägerraketen sieht die europäische Raumfahrtagentur ESA ein akutes Problem. "Wir sind in einer ernsthaften Krise des europäischen Trägerraketen-Sektors", teilte die ESA auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Paris mit.
Begonnen habe diese vor knapp einem Jahr, als Russland entschied, seine Sojus-Raketen vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana abzuziehen. Zudem verzögerte sich der Erstflug der Ariane 6 auf das letzte Quartal dieses Jahres. Ende Dezember kam die Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug vom Kurs ab.
Verspätung und Probleme
Die ESA betonte trotz der Probleme: "Der Zugang zum All steht nicht auf dem Spiel." Priorität habe nun, den Erstflug der Ariane 6 und die Einsatzfähigkeit der Vega C zügig und verlässlich abzusichern.
Vega C und Ariane 6 sollen Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen und sind daher enorm wichtig. Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die seit 1996 im Einsatz ist. Sie soll jetzt mit drei Jahren Verspätung erstmals fliegen. Die Vega C ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die seit 2012 leichte Satelliten ins All bringt.
(mho)