Mittwoch: Microsofts Umsatzplus mit Gewinnrückgang, Telekom mit eigenen T-Phones

Microsofts Windows-Geschäfte + 5G-Handys von Telekom-Marke + Stadt Potsdam offline + Cyber-Angriff auf Universität + Ausweitung biometrischer Grenzkontrollen

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Ein Raum mit vielen Windows-PCs

(Bild: Thannaree Deepul/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Microsofts nachlassendes Cloud-Wachstum und nähere Prognose enttäuschen die Anleger. Das eingebrochene Windows-Geschäft und der Arbeitsplatzabbau belasten das Ergebnis. An der Übernahme von Activision Blizzard hält der Konzern aber fest. Die Telekom hält hingegen an ihrer schon in den USA eingeführten Eigenmarke fest und holt diese nun nach Deutschland. Die "T Phone" genannten 5G-Smartphones kommen in zwei Größen. Derweil sind die Stadtverwaltung Potsdams nach verdächtigen Internetverbindungen und die TU Freiberg in Sachsen nach einer Cyber-Attacke offline beziehungsweise praktisch lahmgelegt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft leidet unter dem Einbruch des PC-Marktes und der hohen Inflation. Das zwar langsamer, aber immer noch deutlich wachsende Cloud-Geschäft lässt den Umsatz zwar noch etwas steigen, die Gewinne aber gehen stark zurück. Die Streichung von 10.000 Arbeitsplätzen und eine Überarbeitung des Hardware-Angebots kosten das Unternehmen über eine Milliarde US-Dollar. Trübe Aussichten lassen den Aktienkurs ins Minus rutschen. Dazu führt die nachlassende PC-Nachfrage zu stark sinkenden Einnahmen mit Windows und Office: Microsofts Umsatz wächst langsamer, Gewinne sinken deutlich.

Die Telekom bietet die im vergangenen Jahr bereits in den USA eingeführten 5G-Smartphones der Eigenmarke T Phone ab sofort auch in Deutschland an. Die zwei unterschiedlich großen Modelle "T Phone 6" und "T Phone 6 Pro" kommen mit einer Ausstattung der gehobenen Mittelklasse und sind in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag für 1 Euro erhältlich. In beiden Smartphones steckt ein System-on-Chip von Mediatek, auf denen Android 12 läuft. Das T Phone 6 misst 6,5 Zoll, das T Phone 6 Pro ist 6,8 Zoll groß, beide liegen im Einzelverkauf unter 300 Euro: Telekom bringt 5G-Smartphones unter eigener Marke "T Phone".

Die Stadtverwaltung Potsdam ist schon wieder offline. Erst zu Wochenbeginn hatte Potsdam damit begonnen, wieder online zu gehen, nachdem die Systeme seit drei Wochen aus Sicherheitsgründen abgeschaltet waren. Bloß E-Mail hatte Potsdam seit einer Woche wieder. Lange durchgehalten haben die IT-Systeme nicht: Die Stadt hat ihre Systeme wieder vom Landesverwaltungsnetz Brandenburg trennen müssen, und auch E-Mail ist wieder deaktiviert. Ein neuer Virenscanner habe eine hohe Anzahl automatisierter Kommunikationsversuche aus dem internen Netz an externe Server gefunden: Stadt Potsdam ist schon wieder offline.

Während der Grund für die Abschaltung Potsdams noch ungeklärt ist, sind an der sächsischen TU Freiberg Cyberkriminelle eingebrochen. Zum Wochenende haben die Mitarbeiter des Uni-Rechenzentrums offenbar die Reißleine gezogen und die Internetverbindung gekappt. Das hat derzeit weitreichende Auswirkungen, denn mobiles Arbeiten der Angestellten ist nicht möglich und Studenten dürfen sich nicht von außen mit der Universität verbinden. Details zu der Cyber-Attacke auf die TU Freiberg sind nicht verfügbar, aber es handele sich um eine reine Hacker-Attacke: IT der TU Freiberg nach Cyber-Angriff weitreichend lahmgelegt.

Einen Gesetzesentwurf für das europäische Ein- und Ausreisesystem zur Biometrie-Grenzkontrolle sowie das Reisegenehmigungssystem hat die Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt. Rechtlich möchte die Regierung sicherstellen, dass die EU-Verordnungen über ein Ein- und Ausreisesystem und über ein europäisches Reisegenehmigungssystem in Deutschland reibungslos angewandt werden können. Damit sollen Bürger aus Drittstaaten an EU-Grenzen biometrisch erfasst werden. Anreisen dürfen sie nur, wenn sie sich vorher anmelden und allerlei Daten offenlegen: Bund will biometrische Grenzüberwachung ausweiten.

Im Jahr 2007 hat sich die US-Wettbewerbsbehörde FTC offenbar geirrt, als sie feststellte, dass "Googles Übernahme Doubleclicks den Wettbewerb wahrscheinlich nicht reduzieren wird." Inzwischen dominiert Google den Online-Werbemarkt mindestens dreifach: durch Google Ads bei Software für Werbetreibende, durch die Reklamebörse Google AdX, und auf Seiten von Webseiten- und App-Betreibern durch den Adserver DFP (Doubleclick for Publishers). Jetzt verklagen die US-Regierung und acht Staaten Google, mit dem Ziel, dessen Marktmacht zu brechen: USA verklagen Google wegen Behinderung des Wettbewerbs bei Online-Werbung.

Auch noch wichtig:

(fds)