Freitag: Intel mit grausigen Zahlen, Nordkoreas millionenfacher Krypto-Diebstahl

Negativrekorde bei Intel + Millionen-Diebstahl von Kryptowährung + Nokia mit Wachstum überall + Apple gegen fremde Akkus für iPhones + EU-Zwist um Meta-Vorgehen

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Angebrannter Dollar-Schein

(Bild: Telekhovskyi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Intel hat neben einem grausigen Jahresabschluss einen noch grausigeren Ausblick auf Anfang 2023 gegeben. Der Chiphersteller streicht viele Pläne, um Geld zu sparen. Eine große Kündigungswelle wie bei anderen Konzernen vermeidet Intel aber bislang. Derweil wurde Kryptowährung in zweistelliger Millionenhöhe gewaschen, nachdem die Wechselstube des Kryptoprojekts Harmony Horizon letztes Jahr um über 100 Millionen Dollar erleichtert wurde. Das FBI macht Nordkorea für den Coup verantwortlich. Verantwortlich für die positiven Zahlen Nokias sind vor allem Indien und Lateinamerika, aber der Telekomausrüster ist 2022 in allen Weltregionen gewachsen, wenn auch unterschiedlich stark. Die Firma erwartet eine gedeihliche Zukunft, was den Gewinn hebt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Intel kommt aus dem Holpern nicht heraus: Im vierten Quartal 2022 machte das Unternehmen bei gut 14 Milliarden US-Dollar Umsatz einen Nettoverlust von 664 Millionen Dollar. Selbst dieses Ergebnis ist durch Steuervorteile und Investitionsgeschäfte geschönt. Der eigentliche Betrieb fährt ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar ein. Das ist Negativrekord in Intels Firmengeschichte. Über das komplette Jahr gerechnet sank Intels Umsatz um 20 Prozent und der Betriebsgewinn um 88 Prozent. Im jetzt laufenden ersten Quartal 2023 dürfte Intels Verlust noch weiter steigen: Intel schreibt höchstes Operativminus der Firmengeschichte.

Im Juni 2022 haben Diebe die Harmony Horizon Bridge um Kryptomünzen im damaligen Gegenwert von über 100 Millionen US-Dollar erleichtert. Jetzt hat jemand versucht, einen Großteil der Beute zu waschen. Ethereum im Gegenwert von mehr als 60 Millionen Dollar werden durch das Railgun-Protokoll geschleust, dann auf verschiedenen Kryptobörsen in Bitcoin gewechselt. Das FBI verfolgt die Vorgänge und kann nach eigenen Angaben einen Teil der Beute dingfest machen. Außerdem glaubt das FBI jetzt, die Täter zu kennen: Nordkorea für 100-Millionen-Diebstahl von Kryptowährung verantwortlich.

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Der finnische Telekomausrüster Nokia hat im letzten Quartal 16 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr weist Nokia einen um zwölf Prozent gestiegenen Umsatz aus. Das Unternehmen ist in allen Weltregionen gewachsen. Die umsatzstärksten Regionen Nokias sind Nordamerika und Europa. Den relativ stärksten Umsatzzuwachs hat Nokia in Indien hingelegt, knapp gefolgt von Lateinamerika und dem Markt für Unterseenetze. Richtiggehend explodiert ist der für die letzten drei Monate des Jahres 2022 ausgewiesene Nettogewinn: Nokia wächst besonders in Indien, Lateinamerika und am Meeresboden.

Für die meisten iPhone-Nutzer dürfte der Akkuwechsel ein Reizthema sein, für Apple offenbar auch: Die zum 1. März anstehende saftige Preiserhöhung hatte der Konzern nur verschämt als Randnotiz auf einer Serviceseite angekündigt. Damit wird der Akkuwechsel zum kostspieligen Reparaturfall, denn Apples Originalakkus sind zumeist deutlich teurer als Ersatzakkus von Fremdherstellern. Doch die preiswerten Alternativen haben ihre Tücken, denn Apple schließt iPhones von jeglicher weiterer Reparatur aus, wenn der neue Akku nicht aus Apples Lieferkette, sondern vom freien Markt stammt: Akkuwechsel beim iPhone – Günstige Fremdakkus unerwünscht.

Unmittelbar bevor die EU-Datenschutzgrundverordnung 2018 wirksam wurde, hatte Facebook seine Nutzer vor die Wahl gestellt: Entweder sie akzeptieren die aktualisierten Geschäftsbedingungen und stimmen damit auch zu, dass Meta Daten über das Verhalten der Nutzer für seine Werbung nutzt, oder sie verlassen die Plattform. Das war unzulässig, befand im Dezember 2022 der europäische Datenschutzausschuss. Damit hat sie sich über die eigentlich federführende Instanz im Verfahren gestellt, nämlich die irische Datenschutzaufsichtsbehörde. Diese wiederum zieht gegen die EU-Entscheidung vor Gericht, wie auch Meta selbst: EU-Datenschützer zwingen irische Aufsicht zu schärferem Vorgehen gegen Meta.

Auch noch wichtig:

(fds)