Meta übertrifft Erwartungen trotz erneuten Umsatzrückgangs, Aktie zieht an

Facebook erreicht 2 Milliarden tägliche Nutzer. Umsatz, Gewinn und Marge sinken, aber weniger deutlich als erwartet. Anleger begrüßen den positiven Ausblick.

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Eingang zu Facebooks Europa-Zentrale in Irland

Der Eingang zu Facebooks Europa-Zentrale in Irland in einer Archivaufnahme

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa
Inhaltsverzeichnis

Der Facebook-Konzern Meta hat im vergangenen Quartal trotz eines Umsatzrückgangs besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Erleichterung der Anleger entlud sich in einem Kurssprung von rund 20 Prozent im nachbörslichen Handel. Meta kündigte auch einen zusätzlichen Aktienrückkauf im Umfang von 40 Milliarden US-Dollar an.

Im vergangenen Quartal gab Metas Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf gut 32,2 Milliarden Dollar nach. Am Markt waren allerdings eher Erlöse von 31,5 Milliarden Dollar erwartet worden. Meta mit den Geschäftssäulen Facebook, Instagram und WhatsApp wurde bereits in den Quartalen zuvor von der Abkühlung des Online-Werbemarktes getroffen. Schon im Quartal zuvor verzeichnete Meta den zweiten Umsatzrückgang in Folge.

Dieser Trend setzt sich fort, denn auch in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 ist der Betriebsgewinn weiter gesunken, diesmal sogar um 49 Prozent. So ist dann auch der Nettogewinn im Jahresabstand um 55 Prozent auf 4,65 Milliarden Dollar zurückgegangen. Die Marge fiel von 37 auf 20 Prozent. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar, denn Meta hatte im vergangenen Quartal erhebliche Restrukturierungskosten.

Neben der im November 2022 angekündigten Entlassung von 11.000 Mitarbeitern wurden auch die Büroräumlichkeiten verschlankt, das Rechenzentrum umgestaltet und verschiedene Projekte gestoppt. Das führte im letzten Quartal zu einmaligen Kosten von 4,2 Milliarden Dollar, die die Gewinne entsprechend reduziert haben. Zudem zählte Meta Ende Dezember 2022 noch 86.482 Angestellte, 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das schließt noch einen Großteil der von der Kündigungswelle betroffenen Mitarbeiter ein. Diese fallen erst Ende des ersten Quartals 2023 aus der Bilanz.

Die Nutzerzahlen wachsen unterdessen weiter. So kommt Facebook inzwischen auf zwei Milliarden täglich aktive Nutzer, wie Meta-Chef Mark Zuckerberg verkündet. Das ist ein Zuwachs von 16 Millionen binnen drei Monaten und um 4 Prozent im Jahresvergleich. Mindestens eine App von Meta nutzten zuletzt 2,96 Milliarden Nutzer pro Tag – nach 2,93 Milliarden drei Monate zuvor und fünf Prozent mehr als vor einem Jahr.

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Zwar hat Meta in seinen Apps zuletzt 23 Prozent mehr Werbung ausgeliefert, aber der durchschnittliche Anzeigenpreis ist im Jahresabstand gleichzeitig um 22 Prozent gefallen. Ähnlich sieht es bei Betrachtung des gesamten Jahres aus. 2022 haben die Werbekunden 16 Prozent weniger pro Anzeige gezahlt als 2021, aber Meta hat übers Jahr gesehen 18 Prozent mehr davon in seinen Apps eingeblendet.

Das resultiert in einem im um ein Prozent niedrigerem Jahresumsatz von 116,6 Milliarden Dollar gegenüber 2021. Der Betriebsgewinn sank 2022 im Jahresabstand um 38 Prozent auf 28,9 Milliarden Dollar und der Nettogewinn des gesamten Jahres sogar um 41 Prozent auf 23,2 Milliarden Dollar. Die Marge fiel im Jahresvergleich von 40 Prozent 2021 auf nur noch 25 Prozent 2022.

Für das laufende Quartal erwartet Meta Umsätze zwischen 26 und 28,5 Milliarden Dollar. Marktbeobachter hatten mit 27,1 Milliarden Dollar gerechnet, nachdem es im ersten Quartal 2022 noch 27,9 Milliarden Dollar Umsatz waren. Sollte Meta im oberen Teil der prognostizierten Umsatzspanne landen, könnte der Konzern seine aktuelle Serie von Umsatzrückgängen beenden.

(fds)