Cebit

Proteste gegen Jobabbau bei EDS

Rund 1000 Beschäftigte des IT-Dienstleisters EDS demonstrierten vor den Toren der CeBIT und auf dem Messegelände gegen die Sparpläne des neuen Eigentümers HP. Jede vierte der 4200 deutschen Stellen soll gestrichen werden.

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Rund 1000 Beschäftigte des IT-Dienstleisters EDS haben am heutigen Mittwoch auf der CeBIT gegen den von ihrer Geschäftsleitung und dem neuen Eigentümer Hewlett Packard vereinbarten Stellenabbau demonstriert. Nach einer Kundgebung vor dem Messegelände zogen einige Teilnehmer weiter zum Stand eines HP-Partners. Zu der Demonstration aufgerufen hatten die beiden Gewerkschaften IG Metall und ver.di, auch Mitarbeiter des ebenfalls von Arbeitsplatzabbau betroffenen Telekommunikations-Unternehmens Avaya nahmen teil.

"Nicht aufgrund der Wirtschaftskrise, allein wegen des Übernahmevertrags zwischen EDS und HP sollen weltweit 25.000 und in Deutschland 1150 Arbeitsplätze abgebaut werden", rief EDS-Betriebsrätin Sabine Bube ihren Kollegen vor dem Messeeingang West 1 zu. HP hatte EDS im Sommer vergangenen Jahres für knapp 14 Milliarden US-Dollar übernommen. "Unser Gegner heißt nicht mehr EDS, sondern HP", fügte IG-Metall-Vorstandsmitglied Juan Carlos Rio Antas hinzu.

EDS-Beschäftigte demonstrieren auf der CeBIT (7 Bilder)

Dritter Warnstreik bei EDS

Die EDS- und Avaya-Mitarbeiter versammelten sich zunächst vor dem Messeeingang West 1.

Im Anschluss an die Kundgebung zogen einige Dutzend EDS-Mitarbeiter zum Stand von Kisters, einem HP-Vertriebspartner für Plotter und Scanner – HP selbst ist auf der CeBIT in diesem Jahr nicht mit einem eigenen Stand vertreten. Bei Kisters legten sich die Demonstranten für einige Minuten auf den Boden und verteilten anschließend Flugblätter. Ein Demonstrant, der seine IG-Metall-Mütze nicht abnehmen wollte, war zuvor von Mitarbeitern der Messe am Betreten des Geländes gehindert worden.

Die heutige Demonstration war bereits der dritte Warnstreik bei EDS und der fünfte bei Avaya. Seit neun Monaten fordern die EDS-Angestellten einen Haustarifvertrag zur Sicherung ihrer Stellen, Arbeitsbedingungen und Gehälter. EDS schreibt zurzeit schwarze Zahlen und trug im ersten Geschäftsquartal zu einem Umsatzzuwachs bei HP bei. "Trotzdem will HP jeden vierten EDS-Arbeitsplatz vernichten", schreiben die Gewerkschaften. Die Geschäftsleitung weigere sich, zu verhandeln. (cwo)