Ingres' zweiter Datawarehouse-Anlauf

Dank eines neuen Datenbankkerns soll Ingres Data-Warehouse-Aufgaben 10-mal schneller als bisher erledigen.

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Von
  • Christian Kirsch

Gemeinsam mit VectorWise, einer Ausgründung des Amsterdamer Centrum Wiskunde & Informatica, will Ingres seine freie Datenbank nicht nur beschleunigen, sondern für den Einsatz als Data Warehouse fit machen. Durch den Einbau eines neuen Datenbank-Kerns sei es den beiden Firmen gelungen, den Durchsatz zu verzehnfachen. Eine Abfrage des TPC-H3-Benchmarks sei auf der zum Test benutzten Nehalem-Maschine sogar 80-mal schneller gelaufen als mit einer herkömmlichen Ingres-Installation.

Als Kernstück von VectorWise beschreibt ein Whitepaper (Registrierung erforderlich) einen neuartigen Query-Prozessor, der auf einer hybriden Architektur arbeitet. Sie kombiniert spalten- und zeilenorientierte Datenformate und enthält automatische Komprimierungstechnik. Dadurch arbeite die Engine auf einem einzelnen Rechner sehr schnell und skaliere bis in den Terabyte-Bereich.

Die VectorWise-Engine zeichne sich durch Vektorisierung aus: Statt einzelner Daten-Tupel liefere sie Werte-Vektoren zurück. Außerdem werde der CPU-Cache für fast alle Aktionen genutzt, RAM komme nur als Puffer für Ein-/Ausgabeoperationen und große temporäre Datenstrukturen zum Einsatz.

Noch gibt es VectorWise/Ingres nur als Forschungsprojekt. Ingres will die Technik in seine freie Datenbank integrieren respektive vermarkten und so Data Warehouses auf relativ preiswerter Hardware ermöglichen.

Das Unternehmen hatte bereits frĂĽher versucht, gemeinsam mit Datallegro ein Data-Warehouse zu entwickeln. Dieses Projekt fand vor einem Jahr ein Ende, als Microsoft die Firma ĂĽbernahm. (ck)