McAfee mit Patentproblemen bei "Webwasher" konfrontiert

In einem Gerichtsverfahren um Patentrechtsverletzungen gegen Secure Computing konnte das Unternehmen Finjan einen Erfolg verbuchen. Als Mutterkonzern von Secure Computing ist McAfee nun durch ein Verkaufsverbot fĂĽr "Webwasher" bedroht.

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Ein Verkaufsverbot fĂĽr Web-Gateway-Appliances (Webwasher und CyberGuard TSP) sowie eine Wiedergutmachungszahlung von mehr als 13 Millionen US-Dollar drohen dem Security-Spezialisten McAfee in der Folge einer Gerichtsentscheidung vom 19. August 2009. Richter Gregory M. Sleet vom Bezirksgericht im US-Bundesstaat Delaware hatte in einem Verfahren um Patentrechtsverletzungen zugunsten des aus Israel stammenden Herstellers Finjan Software Ltd. entschieden.

Finjan hatte bereits 2006 Klage gegen Secure Computing – den ursprünglichen Anbieter der Security-Appliances Webwasher und CyberGuard TSP – eingereicht. Secure Computing gehört seit Herbst 2008 zum McAfee-Konzern und soll in seinen Produkten laut Anklage die US-Patente 6,092,194, 6,804,780 und 7,058,822 verletzt haben. Im Zuge des Verfahrens habe sich zudem gezeigt, dass Secure Computing die Patentverletzung vorsätzlich in Kauf genommen habe. Finjan sei dadurch ein materieller Schaden entstanden, für den schon im März 2008 eine Jury eine Entschädigungszahlung in Höhe von 9 Millionen US-Dollar ausgesprochen hatte. Der Richter hat diese Summe nun auf 13,7 Millionen US-Dollar angehoben und orientiert sich dabei an den Verkaufserlösen der beiden betroffenen Produkte. McAfee soll rund 16 Prozent der Webwasher- sowie 8 Prozent der TSP-Umsätze an Finjan abgeben.

Während Finjans CEO Gadi Maier die Entscheidung erwartungsgemäß begrüßt, zeigte sich McAfee in ersten Stellungnahmen zurückhaltend und kündigte an in Berufung zu gehen. "Die Produkte, wie sie derzeit verkauft werden, sind komplett neu entwickelt", betonte Unternehmenssprecher Joris Evans gegenüber US-Medien. Daher werde die Entscheidung des Gerichts keine Auswirkungen auf McAfees Fähigkeiten haben, die Produkte weiterhin zu verkaufen. Mit einer vergleichbaren Argumentation hatte allerdings auch Secure Computing schon 2006 die Vorwürfe von Finjan zurückgewiesen. (map)