Mac Pro und bessere Akkulaufzeit der Apple Watch: Woran Apple noch tüftelt

Der Mac Pro kommt – so ist es zumindest aus einem Interview mit einem Sprecher von Apple herauszulesen. Er äußerte sich zudem zur Akkulaufzeit der Apple Watch.

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Apple Silicon SoC.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 4 Min.
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Der Mac Pro mit Apple Silicon soll noch kommen und den Wunsch von Nutzern nach einer längeren Akkulaufzeit hat der kalifornische Hersteller im Blick: In einem Interview mit einer indischen Mediengruppe hat sich der Vice President für weltweites Produktmarketing bei Apple, Bob Borchers, teils andeutungsweise und teils in klaren Worten zu diesen Fragen geäußert. In der Hauptsache ging es in dem Gespräch vor allem um den Apple Silicon und warum Apple der Ansicht ist, in der Chipindustrie eine bedeutsame Entwicklung eingeleitet zu haben.

Die Akkulaufzeit der Apple Watch ist immer wieder Diskussionsthema unter Nutzern. Einige ziehen den Vergleich zu Sportuhren anderer Hersteller, die mehrere Tage lang durchhalten. Die Apple Watch im Standardmodell sollte hingegen idealerweise alle ein bis zwei Tage aufgeladen werden und nur die Apple Watch Ultra ermöglicht längere Laufzeiten.

Borchers weicht dieser Frage im Gespräch mit India Today Tech zunächst aus und verweist auf die Schnellladefunktion der Uhr. Insgesamt räumt er aber ein, dass es sich um eine schwierige Frage handele und dass Apple weiterhin bemüht sei, Funktionsumfang und Akkulaufzeit in Einklang zu bringen. Folglich scheint Apple die derzeitige Laufzeit offenbar auch noch nicht als die bestmögliche Lösung anzusehen. Eine mögliche Lösung liegt offenbar in einer höheren Energieeffizienz des Chips, der in der Uhr eingebaut ist. Apple wolle die Effizienz in Zukunft noch weiter steigern, lässt Borchers in dem Gespräch erkennen.

Indirekt und ohne Nennung des Gerätes zeigt Borchers auch an, dass Apple weiterhin daran festhält, den Mac Pro als Flaggschiff der Computer mit einem Apple-Silicon-Chip herauszubringen. Einst für zwei Jahre angekündigt, zieht sich die Umstellung von Intel-Chips auf Apples eigene Prozessoren nun schon ein Vierteljahr länger hin und ein Ende ist nicht erkennbar. Borchers sagte aber, dass Apple an seinem "klaren Ziel, vollständig auf Apple Silicon umzusteigen" festhalte. Zu Beginn habe man sich klar ausgedrückt, die gesamte Produktlinie umzustellen. "Und das ist etwas, was wir tun wollen." Dazu würde dann auch der Mac Pro gehören, der als letzter Mac noch mit Intel-Prozessoren verkauft wird.

Gerüchtehalber soll Apple ursprüngliche Pläne für einen neuen Mac Pro mit einem Chip namens M2 Extreme kassiert und stattdessen mit einer abgespeckten Variante neu begonnen habe. Diese sehe eine niedrige Aufrüstbarkeit vor und es stellt sich laut Experten die Frage, inwieweit sich der Mac Pro dann überhaupt noch vom Mac Studio unterscheidet, der in der Ultra-Variante auch hohen Leistungsansprüchen genügen soll. Zuletzt kündeten gefundene Code-Fragmente in einer Beta von iOS 16.4 von austauschbaren Compute-Modellen. Es kursiert die Theorie, dass der Fund etwas mit dem Mac Pro zu tun haben könnte.

Wie zwischen Mac Mini und Mac Studio könnte Apple aber auch zwischen dem Mac Studio und dem Mac Pro eine höhere Schnittmenge eingepreist haben. Zu den erstgenannten erklärte Borchers, dass die beiden Produkte zwar im High-End-Bereich nah beieinander seien. Der Mini setze aber mehr auf den Formfaktor und der Studio biete dafür mehr Ein- und Ausgabemöglichkeiten.

Apple rühmt sich beim Apple Silicon selbst für die Fortschritte bei der Energieeffizienz. Längere Zeit hätten sich Teile der Branche vor allem auf die Leistung konzentriert, sagt Borchers. Wenn andere Hersteller wie Intel und AMD heute Prozessoren mit niedrigerem Energieverbrauch und eigenen Chips für Machine Learning herausbringen, sei das auch ein Verdienst Apples. Der Vorteil für die Kalifornier sei hierbei, die Chips gezielt auf die eigenen Bedürfnisse hin entwickeln zu können, während Mitbewerber für die gesamte Branche produzieren und viele Interessen unter einen Hut bekommen müssen.

(mki)