Silicon Valley Bank geschlossen: Was das für Apple heißt

Es ist die zweitgrößte US-Bankpleite: Die Silicon Valley Bank ist pleite. Sie war wichtig fürs Tech-Ökosystem. Was das für den iPhone-Hersteller bedeutet.

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Eingang zum Hauptquartier der Silicon Valley Bank in Santa Clara, US-Bundesstaat Kalifornien.

Eingang zum Hauptquartier der Silicon Valley Bank in Santa Clara.

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com / Filter: Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Die Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor machen auch Apple-Anleger nervös. In den letzten fünf Tagen fielen die Anteilsscheine von Apple an der US-Technologiebörse NASDAQ um insgesamt 2,1 Prozent, auch wenn es am Montag wieder um 1,3 Prozent nach oben ging. Die wilden Schwingungen sind direkte Auswirkungen des Bankenkrachs, der sich gerade in Kalifornien abspielt. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass Apple hier weniger betroffen zu sein scheint. Allerdings wurde das gesamte Ökosystem in Mitleidenschaft gezogen.

Es war nicht weniger als ein finanzielles Erdbeben, das sich da Ende letzter Woche im kalifornischen High-Tech-Mekka abspielte: Die Silicon Valley Bank (SVB), seit 40 Jahren eine Institution in der Region, musste nach einem massiven Bank Run geschlossen werden. Das Institut hatte sich aufgrund stark gestiegener Zinsen mit Anleihen verzockt und dadurch Vertrauen bei Anlegern und Kontoinhabern verloren. Der Ausfluss an Mitteln, ausgelöst unter anderem durch diverse große Risikokapitalgeber (VCs), gab der SVB dann den Rest.

Seither steht sie unter Verwaltung der Bankenaufsicht. Und es herrschte am Wochenende teils nackte Panik, insbesondere bei jungen Start-ups. Die SVB hatte sich auf diese konzentriert; angeblich soll die Hälfte aller US-Firmen, die in den letzten Jahren Risikokapital erhalten haben, ein Konto dort gehabt haben. Um insgesamt 212 Milliarden US-Dollar an Einlagevolumen ging es. Pro Kontoinhaber waren allerdings nur 250.000 US-Dollar, etwa 233.000 Euro, per Einlagenschutz gesichert. Für 95 Prozent des Einlagevolumens hätte dies ein Verlust bedeutet.

Firmen fragten sich, wie sie am Montag den wöchentlichen Gehaltscheck an ihre Mitarbeiter ausstellen sollten, einige Risikokapitalgeber traten in Vorleistung. Doch nicht nur Start-ups waren betroffen. Auch bekannte Tech-Marken hatten Konten bei der SVB, teils mit Hunderten Millionen US-Dollar gefüllt. Das betraf etwa den Multimediaboxen-Anbieter Roku (487 Millionen) oder den Spieleanbieter Roblox (100 Millionen). Die Kryptofirma BlockFi hatte 227 Millionen Dollar bei der SVB.

Ob auch Apple Konten bei der Silicon Valley Bank unterhielt – das Unternehmen hat enorme Barmittel in Höhe von über 50 Milliarden Dollar, die es zu verteilen gilt –, ist nicht bekannt. Sollte es welche geben, hätte der Konzern das aber wohl gemeldet. Apple ist aber Teil des Silicon-Valley-Ökosystems und damit (auch) von den Innovationen von Start-ups abhängig, die durch das Ende der SVB Probleme bekommen könnten. Gleichzeitig hängt Apples Aktienkurs – als größter Bestandteil des S&P 500 – auch stets an der Gesamtsituation des Marktes. Das konnte man auch an der negativen Entwicklung der Aktie von Berkshire Hathaway sehen, dem größten Apple-Einzelaktionär. Die Lage um die SVB hat sich mittlerweile wieder etwas beruhigt. Der Grund: Wegen des systemischen Risikos entschied sich die US-Regierung, alle Einlagen zu schützen. Momentan gibt es allerdings noch Verzögerungen bei den Auszahlungen.

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(bsc)