IFA

E-Book-Reader mit Tastatur von iriver

Mit QWERTY-Tastatur, elektronischen Wörterbüchern und Comic-Viewer soll sich der iriver Story an Vielleser, Comicfans und Studenten richten. In Deutschland will iriver ihn noch in diesem Jahr auf den Markt bringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 113 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Achim Barczok

Der iriver Story stellt neben TXT, PDF und EPUB auch Comics und Office-Dokumente dar.

(Bild: heise online)

Abseits der IFA hat der koreanische Elektronikhersteller iriver in einem Berliner Hotel seinen E-Book-Reader Story vorgestellt. Das ganz in Weiß gehaltene Lesegerät für E-Books und digitale Comics besitzt zur Eingabe eine volle QWERTY-Tastatur, mit der Anwender Suchbegriffe und Notizen eingeben können. Als Bildschirm-Technik hat der hierzulande für Multimedia- und MP3-Spieler bekannte Hersteller ein E-Ink-Display mit 6 Zoll Diagonale verbaut, das 8 Graustufen darstellt.

Neben TXT, PDF und EPUB stellt der Story auch Office-Dokumente in den Formaten DOC, XLS und PPT dar und kommt mit über Adobe DRM geschützten Inhalten (PDF und EPUB) zurecht. Ein Comic-Viewer öffnet ZIP-Archive mit Bildern in den Formaten JPG, BMP und GIF und zeigt sie als Bilderreihe an. In der Basisversion haben auf dem Reader 2 Gigabyte Lesematerial und Musikstücke Platz, es soll aber auch Modelle mit bis zu 32 Gigabyte geben. Erweiterbar ist der Reader mit SD-Karten. Für das Abspielen von Musikstücken in MP3, WMA und OGG dient ein Kopfhöreranschluss, auf der Rückseite befindet sich außerdem ein Mono-Lautsprecher. Dank E-Ink-Technik soll der Akku bis zu 7000 Seitenwechsel oder 20 Stunden Musik ohne Aufladen durchhalten.

Über die Tastatur kann der Anwender Suchbegriffe eingeben, Notizen zu Büchern schreiben und einen Kalender führen. Die Aufnahme von Audio über ein integriertes Mikrofon soll als Diktier-Funktion dienen. Während die Basisversion des iriver Story digitale Inhalte nur über USB synchronisiert, ist bereits ein Modell mit WLAN geplant. Auch ein Mobilfunkmodul sei laut iriver-Präsident Kuno Kim denkbar, sofern man dafür den richtigen Provider findet.

In Südkorea soll der Verkauf in einer Woche starten, Kooperationspartner ist dort die landesweit größte Buchhandelskette Kyobo, die mit Samsungs SNE-50K bereits einen E-Book-Reader im Programm hat. In Deutschland könnte laut Kim schon im Oktober oder November der Verkauf losgehen, der Preis soll zwischen 250 und 300 Euro liegen. Für den Vertrieb des Story sei man in Gesprächen mit einer der größten Buchhandelsketten, Näheres wollte iriver aber nicht verraten. Einen Bericht von boersenblatt.net, dass es sich dabei um Hugendubel handelt, hat iriver nicht bestätigt. Weitere Zielmärkte für den Story seien derzeit außerdem Russland, Frankreich, UK und USA.

E-Book-Reader mit Tastatur von iriver (6 Bilder)

E-Book-Reader "Story" mit Tastatur von iriver

Der Story von iriver erinnert in seinem Design mit weißem Plastik und Tastatur an Amazons E-Book-Reader Kindle.

Einen besonders interessanten Markt für den Story sieht Kim im Bereich Bildung. Neben einem Basic-Modell will das Unternehmen eine Version mit integrierten Wörterbüchern und Übersetzungshilfe herausbringen, die Schülern und Studenten das Lesen von Artikeln oder Büchern in Fremdsprachen erleichtern soll. Zielgruppe seien aber neben den klassischen Leseratten und Studenten auch die Comicfans. Besonders in Korea, aber auch in Frankreich seien Content-Partner laut Kim an einem Reader interessiert, der Comics und Mangas ordentlich darstellen kann.

Als größtes Problem auf dem deutschen E-Book-Markt sieht Kim derzeit die Verfügbarkeit von Inhalten. Viele Verlage bieten nur einen geringen Teil oder gar keine ihrer Bücher als E-Books an, deshalb setze man beim iriver neben den E-Book-Formaten auf alternative Inhalte wie Comics oder Office-Dokumente. Da sich der E-Book-Markt in Deutschland erst im Aufbau befinde, sehe man sich auch gar nicht so stark in der Konkurrenz mit Sony und Co. "Momentan liegt der Schwerpunkt darin, gemeinsam einen Markt für E-Book-Reader zu schaffen, erst danach wird es darum gehen, wer welche Anteile bekommt", so Kim. (acb)