EU-Kommission belegt Chiphersteller Hynix mit Strafzöllen

Hynix wird von Konkurrenten in den USA und der EU vorgeworfen, wettbewerbswidrige staatliche Beihilfen erhalten zu haben.

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  • dpa

Die Europäische Kommission hat gegen Importe des südkoreanischen Chipherstellers Hynix Semiconductor einen vorläufigen Strafzoll von 33 Prozent des Einfuhrpreises verhängt. Hynix wird von Konkurrenten in den USA und der EU vorgeworfen, wettbewerbswidrige staatliche Beihilfen erhalten zu haben. Der Strafzoll für Hynix-Speicherchips (DRAMS) gelte zunächst für vier Monate bis zur Vorlage abschließender Untersuchungsergebnisse, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Delegation der EU-Kommission in Seoul.

Die seit Juli 2002 laufenden Untersuchungen der EU gingen von einer Beschwerde des deutschen Produzenten Infineon Technologies AG aus. Mit der Höhe des Zolls blieb die Kommission allerdings hinter einem vorläufigen Beschluss des US-Handelsministeriums von Anfang April zurück, das Hynix-Produkte mit Ausgleichszöllen von 57,37 Prozent belegen will. In diesem Fall beruhte der Beschluss auf einem Antrag des zweitgrößten Herstellers von Speicherkomponenten, Micron Technology aus den USA. Hynix ist hinter dem südkoreanischen Hersteller Samsung Electronics und Micron drittgrößter der Branche.

Hynix habe "enorme Beihilfen" über koreanische Banken erhalten, die im staatlichen Besitz seien oder durch den Staat kontrolliert würden, hieß es in der Erklärung der EU-Kommission. Diese Beihilfen hätten sich negativ auf die Industrie der Gemeinschaft ausgewirkt. Die südkoreanische Regierung wie auch Hynix haben die Beschuldigungen zurückgewiesen.

Die von Micron geplante Übernahme der Speichersparte von Hynix war im Mai vergangenen Jahres geplatzt. Auch Infineon hatte sich zeitweilig für die Speichersparte der Südkoreaner interessiert. (dpa) / (see)