Mittwoch: Bestechungsvorwürfe gegen FTX-Gründer, Scoring-Auskünfte rechtswidrig

Anklage gegen FTX-Gründer wächst + Scoring in Österreich illegitim + Nintendo mit Zelda-Neuheiten + Microsoft und Truepic gegen Fake News + Lidl als IT-Anbieter

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Mann in Anzug hält breit gefächerte Dollarscheine in die Kamera; Mittwoch: SBF-Anklage, Scoring-Datenschutz, Nintendo-Neuheiten, Bild-Manipulation & Lidls IT-Dienstleister

(Bild: TierneyMJ/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Immer dicker wird die Anklage gegen den Gründer der Pleite-Kryptobörse FTX. Aus ursprünglich acht Vorwürfen gegen Sam Bankman-Fried sind inzwischen 13 geworden. Die angebliche Bestechungssumme ist enorm und liegt im zweistelligen Millionenbereich. In Österreich hat die dortige Datenschutzbehörde erklärt, dass das Schufa-Pendant Crif (früher: Deltavista) unzulässig Daten eines Adressverlags für Bonitätsschätzungen genutzt hat. Denn die Auskunftei war nicht befugt zur Übergabe der Daten. Derweil gibt es zum neuen Zelda-Spiel Sonderausgaben von Nintendos Switch-Konsole und passendem Zubehör. Der Trailer des kommenden Spiels zeigt Gameplay mit interessanten neuen Fähigkeiten der Hauptfigur, die Fans hoffen lassen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die US-Anklage gegen Sam Bankman-Fried, kurz SBF genannt, wird zunehmend umfangreicher. SBF ist Gründer der im November pleite gegangenen Kryptospekulationsfirma Alameda Researchs sowie des Firmengeflechts der Kryptobörse FTX. Die Bundesstaatsanwaltschaft hat zu ihrer achtfachen Anklage gegen Bankman-Fried aus dem Dezember im Februar vier weitere strafrechtliche Vorwürfe hinzugefügt. Seit Dienstag muss sich der Angeklagte außerdem wegen des Vorwurfs verantworten, er habe chinesische Beamte mit Kryptowährung im Gegenwert von 40 Millionen US-Dollar bestechen lassen: Bestechungsanklage gegen FTX-Gründer Bankman-Fried.

Einen herben Schlag muss auch das Geschäftsmodell der Wirtschaftsauskunftei Crif (ehemals Deltavista) in Österreich hinnehmen: Die dortige Datenschutzbehörde hat entschieden, dass Crif jahrelang unrechtmäßig Daten vieler Bürger für die Berechnung sogenannter Score-Werte zur Bonitätsprüfung verarbeitet hat. Denn Crif erhielt Informationen wie Namen, Anschriften und Geburtsdaten vom Adressverlag AZ Direkt Österreich, der zu Bertelsmann gehört. Dieser war aber gar nicht befugt, diese Daten für Zwecke der Bonitätsbeurteilung offenzulegen beziehungsweise zu verkaufen: Scoring der Auskunftei Crif in Österreich weitgehend rechtswidrig.

Nintendo hat neben einem neuen Gameplay-Video des kommenden Rollenspiels "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom" eine Switch-Spielkonsole und Zubehör angekündigt, die im Design des Spiels gehalten sind. Dabei handelt es sich um die jüngste Version der Konsole mit 7 Zoll großem OLED-Display, eine Tragetasche zum Transport der Konsole sowie Nintendos "Pro Controller" für die Switch – alle im Zelda-Design. Das Gameplay-Video demonstriert Links neue Fähigkeiten im Spiel, die Begeisterung bei Fans der Serie hervorrufen: Nintendos neuer Zelda-Trailer, Zelda-Versionen von OLED-Switch und Controller.

Unter dem Namen "Project Providence" testen Microsoft und das Start-up Truepic in der Ukraine ein System, mit dem Fotos von der Aufnahme bis zur Anzeige auf einer Onlineplattform auf Echtheit geprüft werden können sollen. Die beiden Unternehmen stellen ihre Technik dafür der NGO "Anti-Corruption Headquarters" zur Verfügung. "Truepic Lens" fügt Bildern und Videos bei der Aufnahme mit Smartphones verschlüsselte Daten wie Ort und Zeit hinzu. Sollte später ein Ausschnitt des Originalbildes veröffentlicht werden, lassen sich die Daten und das Original aus der Cloud als Inhalts- und Herkunftsnachweis abrufen: Microsoft und Truepic testen neues Verfahren im Kampf gegen manipulierte Bilder.

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Wer an Lidl und Kaufland denkt, denkt in der Regel nicht an geheime Cybersicherheitsräume, israelische Agenten oder US-amerikanische Tech-Giganten. Doch das Mutterunternehmen der beiden Supermarktketten, die Schwarz-Gruppe, stellt sich auch als IT-Dienstleister auf. Ähnlich wie der Handelsriese Amazon investiert das Imperium von Lidl-Gründer Dieter Schwarz in das profitable Cloud-Geschäft und gehört laut Branchenexperten bereits zu den größten deutschen Anbietern. Zu den drei weltweiten Schwergewichten Amazon, Google und Microsoft ist es aber ein weiter Weg: Lidl-Mutterkonzern wandelt sich zum IT-Dienstleister.

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(fds)