Intel gegen Alzheimer
Der Halbleiterhersteller und die Alzheimer's Association wollen gemeinsam technische Einrichtungen entwickeln, die Alzheimer-Patienten das Leben erleichtern sollen.
Der Halbleiterhersteller Intel und die Alzheimer's Association haben die Vereinigung Everyday Technologies for Alzheimer Care (ETAC) gegründet. Im Rahmen der ETAC-Initiative wollen die Partner mehr als eine Millionen US-Dollar in die Entwicklung technischer Hilfen zur alltäglichen Pflege und Beaufsichtigung von Alzheimer-Patienten investieren.
Die Vision hinter dem Zusammenschluss: Es soll ein Netzwerk aus Druck-, Bewegungs- und Geräuschsensoren in den Wohnräumen der Alzheimer-Patienten entstehen, das deren Bewegungen und Aktivitäten permanent überwacht. So seien beispielsweise drucksensitive Sensoren auf Stühlen, Sesseln und Sofas denkbar, die Auskunft darüber geben, wenn der Patient aufsteht oder sich niedersetzt. Oder Videokameras, die den Raum überwachen und signalisieren, wenn der Kranke hinfällt. Oder Radio Frequency Identification Tags (RFID), die melden, wenn der Patient sich ein Getränk aus dem Kühlschrank oder ein Glas aus dem Regal nimmt.
Die Sensoren übertragen ihre Überwachungsergebnisse an so genannte Motes, die die Signale vorverarbeiten. Die Motes senden die Daten abschließend drahtlos an einen zentralen PC weiter, der sie zusammenführt, analysiert und daraus Entscheidungen ableitet, etwa einen Arzt zu rufen, Erinnerungen auf dem Fernsehgerät einzublenden oder automatisch Lebensmittel nachzubestellen. Möglich sei auch, dass der PC regelmäßig Berichte über den Patienten anfertigt und diese dann zum Hausarzt überträgt. Dank dieser ständigen Kontrolle -- im Gegensatz zu den eher sporadischen Untersuchungen im Rahmen von Hausbesuchen -- könne dem Kranken eine optimale Versorgung zuteil werden, heißt es bei den Partnern.
Nach eigenen Angaben plant Intel nicht, die Motes selber herzustellen. Vielmehr erhoffen sich die Intel-Ingenieure Erkenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten ihrer Mikroprozessoren. Weitere Informationen über Intel als Stütze alternder Mitbürger findet man auf Intels Forschungs- und Entwicklungsseiten.
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