Gefahren: Porsche 911 Turbo mit PDK

Der Kult-Porsche geht in seine siebte Generation. Aus dem Schwererziehbaren der 1970er ist mittlerweile ein routinierter Profisportler geworden – sogar ein bisschen sparsam und vernünftig ist er

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  • gh
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Estoril (Portugal), 14. Oktober 2009 – Als 1974 der Porsche Turbo auf den Markt kam, war er ein im Grunde ein schwer erziehbarer Rowdy – ein zornig einsetzender Turbolader und das mangels ESP ungezügelte Fahrverhalten machten ihn zu einem schwierigen Gesellen. Manche mögen das, für die Trinkgewohnheiten des Altvorderen gilt das aber nicht. Doch dieser Charakter ist Vergangenheit: Der neue Porsche 911 Turbo ist im Grunde seines Herzens ein vernünftiger Kerl geworden – die Verbindung von Direkteinspritzung und Turboaufladung sorgt sogar für einen relativ geringen Verbrauch und der Lader mit variabler Turbinengeometrie für eine harmonische Leistungsentfaltung. Dabei geht es heutzutage objektiv viel schneller zur Sache, als es vor 35 Jahren möglich war. Wir haben beides erlebt – im Alltagstrab und sehr schnell auf der Rennstrecke.

Seit seinen ersten Tagen sieht man dem 911 Turbo an, dass er nicht für zurückhaltendes Cruisen gemacht ist. Vorne und hinten verbreiterte Kotflügel und einen präsenten Spoiler hatte die Turboversion schon immer zu bieten. Neu sind die LED-Tagfahrleuchten, welche die Nebelscheinwerfer ersetzen. Letztere wurden laut Porsche wegen des jetzt serienmäßigen Einsatzes von Bi-Xenon-Scheinwerfern überflüssig. Ein weiteres neues Detail sind die Außenspiegel mit vergrößerter Sichtfläche. An den Seiten fallen die Felgen in frischem Design auf. Für 3511 Euro gibt es auch Räder mit auffälligem Zentralverschluss. Das Heck zieren neu gezeichnete LED-Rückleuchten und dezent vergrößerte Endrohre.

Gefahren: Porsche 911 Turbo mit PDK (31 Bilder)

Auf den ersten Blick unverändert in klassischem Gewand: Der neue Porsche 911 Turbo

Innen setzt sich die sanfte Weiterentwicklung fort. Was sofort auffällt: Jetzt gibt es auch bei Porsche Lenkräder mit Schaltpaddles. Lange hat man sich in Zuffenhausen dagegen gestemmt, weil man alles besser machen wollte und die auch jetzt noch serienmäßigen Schiebeschalter für das Nonplusultra hielt. Aber die Kunden wollten Wippen. Und nun sind sie da: Bestehend aus poliertem Aluminium drehen sie sich mit dem Lenkrad mit. Drei Speichen, eine runde Nabe, keinerlei Knöpfe und die erwähnten Paddles: 417 Euro Aufpreis ist dieses Lenkrad allemal Wert. Das der Turbo kein ganz Harter à la GT3 oder GT3 RS ist, merken wir auch an den Sitzen: Für diese gibt es jetzt sogar eine Belüftungsanlage. Porsche ist allerdings der erste Hersteller, der die Passagiere nicht anbläst, sondern die Luft von den Insassen wegsaugt. In diversen Tests sollen es Versuchspersonen als deutlich angenehmer empfunden haben, nicht mit kühler Luft bepustet zu werden.