Funknetze: Mehr Speed durch Parallelbetrieb

Airgo Networks stellt den ersten Chipsatz für MIMO-WLAN vor, bei dem mehrere HF-Züge auf einer WLAN-Karte den Durchsatz hochtreiben sollen.

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Der erst anno 2000 gegründete Halbleiter-Newcomer Airgo Networks überraschte jetzt bereits die Fachwelt mit der anscheinend ersten Implementierung der MIMO-Technik für WLANs. Mittels mehrerer Hochfrequenzteile (RF Frontends, AGN100RF-Chip), die jeweils eine eigene Antenne haben und auf der gleichen Frequenz funken, kann MIMO den Durchsatz eines Funkkanals erhöhen. Das ist allerdings keine wie etwa bei ISDN bekannte Kanalbündelung, sondern spatiale, also räumlich getrennte Parallelübertragung. Damit das Prinzip funktioniert, müssen sowohl Sender als auch Empfänger MIMO einsetzen.

Der Prototyp (Bild der New York Times) von Airgo Networks scheint drei HF-Teile auf einer PC Card zu verwenden, um bis zu 108 MBit/s brutto durch einen Funkkanal zu übertragen. Abwärtskompatibel zu etablierten WLAN-Standards ist die Technik freilich nur bis zu deren spezifizierten Datenraten. Die von Airgo versprochene Reichweitensteigerung -- die Rede ist von zwei bis sechsfacher Distanz -- dürfte aber genau wie bei bestehenden WLAN-Lösungen nur mit abgesenkter Datenrate möglich sein. Der Baseband/MAC-Chip (AGN100BB) beherrscht laut Airgo Bruttodatenraten bis 108 MBit/s, verbesserte Verschlüsselung nach dem IEEE-Entwurf 802.11i und QoS (Entwurf 802.11e). (ea)