ProSiebenSat.1 will neue Geschäftsfelder erobern

Die von einem großen Schuldenberg belastete Sendergruppe will bis 2014 rund 30 Prozent der Einnahmen abseits von Werbeerlösen erzielen.

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Von
  • Volker Zota

Nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden von ProSiebenSat.1, Thomas Ebeling, will die Sendergruppe bis 2014 rund 30 Prozent seiner Einnahmen jenseits des Verkaufs von Werbezeiten im Fernsehen erwirtschaften, etwa doppelt so viel wie momentan. Für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns sei es enorm wichtig, Beziehungen zu den Endkunden aufzubauen, etwa über Pay-TV, Video on Demand (VoD) und andere Geschäftsmodelle, erklärte Ebeling in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. Dabei geht es ihm allerdings nicht um eine Ablösung der frei empfangbaren werbefinanzierten Programme seiner Sendergruppe, sondern darum, zusätzliche Angebote zu schaffen.

Derzeit ist die Sendergruppe im Pay-TV-Segment hierzulande nur mit den Programmen "Sat.1 Comedy" und "Kabel Eins Classics" vertreten, in Kürze kommen HDTV-Ausstrahlungen von ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins über Astras kostenpflichtige Satelliten-Plattform HD+ hinzu. Darüber hinaus betreibt die Sendergruppe den Call-TV-Sender 9live sowie das VoD-Angebot Maxdome und ist an dem Videoportal MyVideo beteiligt.

Mit neuen Geschäftsfeldern will die Sendergruppe nun ihr Portfolio vervollständigen, etwa mittels einer Künstleragentur, Eventmanagement und dem Aufbau einer eigenen Fernsehproduktionsgesellschaft. Thomas Ebeling kann sich sogar vorstellen, dass ProSiebenSat.1 Tickets verkauft oder Merchandising betreibt, heißt es in dem Handelsblatt-Bericht.

Die Eroberung neuer Geschäftsfelder scheint auch dringend nötig: Derzeit trägt ProSiebenSat.1 laut Handelsblatt keinen Cent seines Schuldenbergs von 3,4 Milliarden Euro ab, sondern bezahlt lediglich die Zinsen für seine laufenden Kredite. (vza)