Marktforscher: Handybranche erholt sich

Trotz im Jahresvergleich weiterhin negativer Tendenz zeigt der weltweite Handymarkt laut IDC-Analysten erste Zeichen der Erholung. In West-Europa ist der Aufschwung deutlich spürbar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Erste Anzeichen der Erholung zeigte im dritten Quartal 2009 das weltweite Geschäft der Handyhersteller. Den jüngsten Zahlen der Marktbeobachter IDC zufolge ging der Gesamtmarkt im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar um 6 Prozent auf 287,1 Millionen Stück zurück, wuchs aber seit dem zweiten Quartal wieder um 5,6 Prozent. "Der Handy-Markt zeigt nach dem Ansturm der Wirtschaftskrise erste Zeichen der Besserung", meint IDC-Analyst Ramon Llamas laut einer Mitteilung des Marktforschungsunternehmens.

Auf dem amerikanischen Doppel-Kontinent ist die Lage demnach uneinheitlich. Während sich der US-Markt erholt habe, seien in Kanada die Verkäufe rückläufig gewesen. Zudem sei in Lateinamerika die erwartete deutliche Erholung ausgeblieben. Auch Asien sei im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Klare Zeichen der Gesundung seien dagegen in West-Europa zu beobachten gewesen. Hier haben laut IDC die Stückzahlen für normale Handys und Smartphones sowohl im Jahresvergleich als auch im Vergleich aufeinanderfolgender Quartale angezogen.

Marktanteile 3. Quartal 2009 nach IDC
Hersteller Stückzahlen Marktanteil
Q3 2009 Q3 2008 +/- Q3 2009 Q3 2008
Nokia 108,5 Mio. 117,9 Mio. -8,0% 37,8% 38,6%
Samsung 60,2 Mio. 52,0 Mio. +15,9% 21,0% 17,0%
LG Electronics 31,6 Mio. 23,0 Mio. +37,4% 11,0% 7,5%
Sony Ericsson 14,1 Mio. 25,7 Mio. -45,2% 4,9% 8,4%
Motorola 13,6 Mio. 25,4 Mio. -46,4% 4,7% 8,3%
Andere 59,1 Mio. 61,5 Mio. -3,9% 20,6% 20,1%
Gesamt 287,1 Mio. 305,4 Mio. -6,0%

Unter Druck bleibt Branchenprimus Nokia, der weiter Marktanteile an die Konkurrenz abtreten musste und im dritten Quartal erstmals rote Zahlen zu verkraften hatte. Zwar haben die Finnen mit 108,5 Millionen ausgelieferten Handys laut IDC den Marktanteil bei knapp 38 Prozent nahezu stabil halten können, mussten aber einen Absatzrückgang um 8 Prozent hinnehmen. Die schleichende Erosion kommt dem direkten Verfolger Samsung zugute, der um nahezu 16 Prozent zulegen konnte und erstmals über 60 Millionen Geräte im Quartal auslieferte. Samsung konnte den eigenen Marktanteil damit auf 21 Prozent ausbauen und den Abstand zur Spitze verkürzen.

Deutlich zulegen konnte auch die Nummer 3 im Markt. LG Electronics legte beim Absatz um stattliche 37 Prozent zu und verkaufte erstmals mehr als 30 Millionen Handys. Die Südkoreaner erreichen damit einen Marktanteil von 11 Prozent. Die beiden Sorgenkinder der Branche, Sony Ericsson und Motorola, folgen auf den weiteren Plätzen. Beide müssen Absatzeinbußen von über 45 Prozent verkraften und kommen mit Stückzahlen von 14,1 beziehungsweise 13,6 Millionen Geräten auf unter 5 Prozent Marktanteil. (vbr)