Netzeitung vor dem Aus

Zukünftig soll an Stelle der Internetzeitung mit eigenen redaktionellen Inhalten ein automatisiertes Nachrichtenportal treten. Die bisherigen Mitarbeiter werden entlassen.

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Das Internet-Medium Netzeitung wird seine Redaktion zum Jahresende entlassen. Aus wirtschaftlichen Gründen werde die Internetzeitung künftig ausschließlich als automatisiertes Nachrichtenportal geführt, teilte eine Sprecherin des Kölner Medienhaus M. DuMont Schauberg (MDS) am Freitag mit. Damit wird die Netzeitung keine von der Redaktion eigengeschöpften Meldungen mehr veröffentlichen. Den Redakteuren werde betriebsbedingt gekündigt. Von zwölf fest angestellten Mitarbeitern ist die Rede.

"Diese Maßnahme ist völlig unverständlich“, sagte Renate Gensch, Konzernbetriebsratsvorsitzende der zu MDS gehörenden BV Deutschen Zeitungsholding, die neben der Netzeitung auch die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier hält. Der MDS-Vorstand für Unternehmensstrategien rede von Paid-Content und im gleichen Atemzug werde das Personal der Netzeitung abgebaut, statt die Kollegen und ihr Know-how in die Online-Aktivitäten für die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier einzubinden.

Die Netzeitung war im Frühjahr 2000 in Norwegen von Online-Journalisten gegründet worden, hatte seitdem verschiedene Eigentümer und ist seit April 2009 im Besitz des Kölner Medienhaus M. DuMont Schauberg. Bereits 2008, als das Nachrichtenmagazin noch zur Mecom Group gehörte, stand die Zukunft der Netzeitung auf der Kippe. (chh)