450-MBit/s-WLAN wird konkreter

Atheros kündigt nach Marvell und Intel als drittes Unternehmen WLAN-Chips an, die mit drei räumlichen Datenströmen den Durchsatz auf dem Funkkanal um 50 Prozent steigern.

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Schon zur CES im Januar kündigten D-Link und Trendnet WLAN-Router mit einer Maximalgeschwindigkeit von 450 MBit/s brutto auf dem Funkkanal an. In den Folgemonaten wurde es um die nächstschnellere WLAN-Generation indes ruhig. Weder zur CeBIT im März noch danach gab es konkretere Informationen, von Testgeräten ganz zu schweigen.

Apple bewirbt zwar seine verbesserte, nun auf beiden WLAN-Frequenzbändern 2,4 und 5 GHz parallel funkende Basisstation Airport Extreme mit "bis zu 50 % besserer Wi-Fi-Leistung" gegenüber dem Vorgänger, doch bei den Leistungsmerkmalen oder technischen Daten ist nirgends von 450-MBit/s-Bruttodurchsatz die Rede.

So ist derzeit Intel die einzige Firma, die Produkte mit maximal 450 MBit/s tatsächlich liefert, und zwar die Centrino-2-Notebook-Adapter Wifi Link 5300AGN sowie WiMAX/WiFi Link 5350. Ohne kompatible Basisstationen nützen einem die WLAN-Sprinter indes wenig.

Die 450-MBit/s-Generation erreicht die Durchsatzsteigerung mittels dreier räumlicher Datenströme (Spatial Streams) gegenüber zweien bei den 300-MBit/s-Vorgängern. Da die zum Auseinanderdividieren der Antennensignale nötige Rechenleistung aber mit dem Quadrat der Streams wächst, mussten die Chiphersteller die Performance ihrer WLAN-Signalverarbeitungskerne etwas mehr als verdoppeln (9 : 4).

Nachdem der Chiphersteller Marvell Anfang 2008 einen Frühstart hinlegte, kommt nun eine Ankündigung des Konkurrenten Atheros: Im ersten Quartal 2010 sollen Chips der neuen XSpan-Familie AR9300 in Musterstückzahlen auf den Markt kommen, und zwar in drei Varianten (AR9380 und -81 für Router, Gateways und APs, AR9390 für Clients). Mit einer tatsächlich 450 MBit/s schnellen Airport-Extreme-Basisstation dürfte folglich im Frühjahr 2010 zu rechnen sein.

Den letzten Schritt hin zu der im WLAN-Standard IEEE 802.11n definierten Maximalbruttorate von 600 MBit/s mit vier Streams hat Quantenna schon getan: Mit zwei parallel auf 2,4 und 5 GHz arbeitenden Funkmodulen sollen WLAN-Geräte sogar etwas über 1000 MBit/s brutto erzielen, doch konkrete Produkte mit dem Quantenna-Chipsatz haben sich noch nicht materialisiert. (ea)