Infineon sieht steigende Nachfrage und wachsenden Halbleitermarkt

Neben niedrigeren Produktionskosten gäben auch die in den vergangenen Wochen gestiegenen Preise bei Speicherchips Anlass für den positiven Ausblick, hieß es heute auf einer Strategiekonferenz.

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  • dpa

Eine steigende Nachfrage und ein wachsendes Volumen im weltweiten Halbleitermarkt lassen den Chip-Hersteller Infineon nach neun Verlustquartalen in Folge optimistisch in die Zukunft blicken. Für das laufende vierte Quartal des Geschäftsjahres 2002/2003 (30. September) rechnet das Unternehmen weiter mit der Rückkehr in die Gewinnzone.

"Wir sind gut auf dem Weg", sagte Infineon-Finanzvorstand Peter Fischl heute in München auf einer Strategiekonferenz. Auch ohne Sondereffekte wie den Verkauf der Promos-Anteile werde das Unternehmen sein Ziel rein operativ wahrscheinlich erreichen. Die Börse reagierte auf die Nachricht kaum. In einem sehr negativen Marktumfeld verlor die Infineon-Aktie um rund 4 Prozent auf 12,47 Euro.

Neben niedrigeren Produktionskosten gäben auch die in den vergangenen Wochen gestiegenen Preise bei Speicherchips Anlass für den positiven Ausblick, hieß es. Bereits bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal hatte Infineon-Chef Ulrich Schumacher schwarze Zahlen im letzten Viertel des Geschäftsjahres als realistisch bezeichnet. Die Speicherpreise dürften allerdings nicht überraschend fallen. Im dritten Quartal war der Fehlbetrag im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum von 76 Millionen auf 116 Millionen Euro gestiegen. Allerdings hatte das Minus im zweiten Quartal wegen hoher Wertberichtigungen noch 328 Millionen Euro betragen.

Investitionen sollen nach Darstellung Schumachers in den kommenden Jahren eher in die Forschung und Entwicklung und weniger in den Ausbau eigener Fertigungsvolumina fließen. Für die Entwicklung des Halbleitermarktes zeigte sich Infineon zuversichtlich. 2004 werde das Weltmarktvolumen um 18 Prozent auf 185 Milliarden US-Dollar wachsen, sagte der Leiter Unternehmensstrategie, Dieter May. Für 2003 geht er von einem Wachstum um 11 Prozent auf 156 Milliarden US-Dollar aus.

Damit gebe Infineon im Vergleich zu anderen Unternehmen noch eine konservative Schätzung ab, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die größten Potenziale sieht May im Markt für PC und Server. Die Konzentration in der Branche werde sich mit einer wachsenden Zahl von Allianzen und Übernahmen verstärken.

Seinen Umsatz im Geschäftsfeld intelligente Stromversorgungen will das Unternehmen in den kommenden drei Jahren verdoppeln. Vor allem die Steuerung der Energieversorgung für PC und Haushaltsgeräte biete ein großes Potenzial, sagte der Chef des Infineon-Geschäftsbereichs Automobil- und Industrieelektronik, Reinhard Ploss. 2002 betrug das Weltmarktvolumen rund 3 Milliarden US-Dollar. Im Markt für Leistungshalbleiter sieht sich Infineon weltweit als Nummer vier. (dpa) / (anw)