Elektronische Gesundheitskarte: Testregion Heilbronn beendet Tests

Der Entschluss zur endgültigen Auflösung der Arbeitsgemeinschaft hängt mit der Umorientierung des Gesamtsystems zusammen. Laut dem neuen Gesundheitsminister wird die elektronische Gesundheitskarte weiterhin eingeführt, in den Funktionen aber allein auf den Stammdatenabgleich beschränkt.

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Von
  • Detlef Borchers

Zum Jahresende löst sich nach einer Meldung der Heilbronner Stimme die Arbeitsgemeinschaft auf, die die Tests der elektronischen Gesundheitskarte in der Region Heilbronn koordinierte. Der Schritt erfolgt, nachdem die Landesärztekammer bereits im Juli mit dem Ausstieg aus dem Testvorhaben gedroht und neue Finanzierungsvereinbarungen gefordert hatte.

Der Entschluss zur endgültigen Auflösung der Arbeitsgemeinschaft hängt mit der Umorientierung des Gesamtsystems zusammen. Wie der neue Gesundheitsminister Philipp Rösler in der vergangenen Woche erklärte, wird die elektronische Gesundheitskarte (eGK) weiterhin eingeführt, in den Funktionen aber allein auf den Stammdatenabgleich beschränkt. Unabhängig davon werde verstärkt der elektronische Arztbrief gefördert. Bei dieser Form einer "Business to Business"-Kommunikation spielt die eGK keine Rolle, da nur der elektronische Heilberufsausweis benötigt wird.

Ungeachtet der Tatsache, dass Heilbronn endgültig von der Testlandkarte verschwindet, läuft die Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte in der Rollout-Region Nordrhein weiter. Allerdings liegt man bei der Kartenausgabe weit hinter den ursprünglichen Planungen zurück, wie Wilfried jacobs, Chef der AOK Nordrhein, gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger bestätigte. Bis Ende März 2010 werden alle Kassen etwa 100.000 Karten ausgeliefert haben und damit auf dem Planungsstand vom Dezember 2009 sein. Insgesamt müssen 9 Millionen Versicherte in Nordrhein eine Karte bekommen. Bundesweit werde die "weitere Schrittfolge" noch etwas langsamer sein, erklärte Jacobs der Zeitung.

Während die eGK zunächst nur den Stammdatenabgleich und den Zuzahlungsstatus online überprüft und damit den Kassen bei der Kontrolle hilft, bietet sie nach Auffassung des AOK-Chefs auch dem Patienten Vorteile. Denn der Arzt könne wichtige Notfalldaten auf der Karte speichern.

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(jk)