Twitter: Nach Sender NPR stoppt auch PBS seine Aktivitäten auf der Plattform

Sowohl der US-Sender NPR als auch PBS haben ihre Twitter-Aktivitäten gestoppt. Twitter hatte die Sender zuvor als "staatlich kontrolliert" gekennzeichnet.

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(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock)

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Von
  • dpa

Der öffentlich finanzierte TV-Kanal PBS hat als zweiter US-Sender seine Aktivität bei Twitter wegen einer Kontroverse mit Besitzer Elon Musk eingestellt. Twitter zeichnete PBS genauso wie den Rundfunksender NPR als staatlich finanzierte Medienorganisation aus. Die Sender finden das irreführend, da staatliche Gelder nur einen geringen Teil der Finanzierung ausmachen. Seit der Änderung habe PBS keine Tweets mehr abgesetzt und plane vorerst auch nicht, das zu tun, teilte ein Sprecher am Donnerstag dem Finanzdienst Bloomberg mit. Der letzte Tweet im PBS-Account stammt vom 8. April.

NPR hatte am Vortag mitgeteilt, dass die mehr als 50 Nutzerkonten bei Twitter bis auf Weiteres nicht mehr mit neuen Inhalten versorgt werden sollen. Musk hatte den NPR-Account zunächst mit der Auszeichnung als staatlich kontrollierte Medienorganisation in eine Reihe etwa mit der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua oder dem Kreml-TV-Sender Russia Today stellen lassen. Nach Kritik wurde die Markierung geändert: Nun heißt es, NPR sei eine von der Regierung finanzierte Medienorganisation. Dabei kommt weniger als ein Prozent des jährlichen NPR-Etats von 300 Millionen US-Dollar aus staatlichen Mitteln. Bei PBS sind es rund 15 Prozent.

NPR kritisierte, die neue Klassifizierung untergrabe die Glaubwürdigkeit des Senders, weil sie fälschlicherweise andeute, dass er nicht redaktionell unabhängig sei. Auch der öffentliche britische Sender BBC wurde in seinem Account zunächst als von der Regierung finanziert bezeichnet. Nach Kritik und Protesten der BBC lenkte Musk ein und ließ die Markierung in "öffentlich finanziert" ändern. Allerdings sind der BBC noch mehr Ungereimtheiten bei der Vergabe der Kennzeichnung aufgefallen.

Der Tech-Milliardär und Chef des Elektroautobauers Tesla sieht sich schon länger vor allem von US-Medien unfair behandelt. Für seine mehr als 134 Millionen Twitter-Follower dient Musk als Verstärker rechter politischer Ansichten. Medien warf Musk jüngst vor, sie seien "rassistisch" gegenüber Weißen.

(kbe)