Bluetooth-Tracker: AirGuard warnt iPhone-Nutzer vor mehr als nur AirTags

iOS warnt nur vor fremden AirTags, nicht aber vor Bluetooth-Trackern anderer Hersteller. In diese Bresche springt eine kostenlose App der TU Darmstadt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
AirTag in gelber Halterung

(Bild: tre / Mac&i)

Lesezeit: 2 Min.

Die Anti-Stalking-App AirGuard läuft jetzt auch auf iOS-Geräten. Die App verspricht einen besseren Tracking-Schutz für iPhone-Nutzer, da sie nicht nur AirTags in der Umgebung erkennt, sondern auch Bluetooth-Tracker anderer Hersteller wie Tile und Samsungs SmartTags. In Apples Betriebssystem ist der Schutz vor Bluetooth-Trackern zwar integriert, allerdings greift dieser nur bei AirTags und anderen offiziell in Apples "Wo ist?"-Netzwerk integrierten Trackern, etwa von Herstellern wie Chipolo, andere Tracker und Netzwerke werden von iOS ignoriert.

AirGuard erlaubt es sowohl, manuell die Umgebung nach Bluetooth-Trackern zu scannen als auch die automatische Überprüfung im Hintergrund einzurichten. Wird ein Tracker identifiziert, der längere Zeit an verschiedenen Orten im Schlepptau ist, soll der Nutzer eine Warnungsmitteilung erhalten und kann dann die möglicherweise getrackten Standorte auf einer Karte einsehen.

Die App erlaubt es zudem, Tracker in der direkten Umgebung zu orten, allerdings nur anhand der oft stark schwankenden Bluetooth-Signalstärke. Die sehr genaue Ortung über Ultrabreitband ist nur bei AirTags mit Apples "Wo ist?"-App möglich.

AirGuard erfasst nicht nur AirTags in der Umgebung, sondern auch andere Tracker wie Tile und Samsung SmartTags.

AirGuard ist quelloffen und stammt von Forschenden an der Technischen Universität Darmstadt. Die Entwickler betonen, dass mit der App keine kommerziellen Interessen verfolgt werden, entsprechend soll es weder Werbeeinblendungen noch In-App-Käufe geben. Für Android ist die App bereits seit weit über einem Jahr erhältlich, zwar hat auch Apple eine Android-App zur Erkennung von AirTags nachgeliefert, allerdings funktioniert letztere nicht im Hintergrund und taugt damit nur sehr begrenzt als Stalking-Schutz.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Nutzern steht frei, an einer Studie der Universität teilzunehmen, die die Häufigkeit von Stalking mit Bluetooth-Trackern näher beleuchten soll. Apple und Google haben jüngst gemeinsam den Entwurf einer ersten Spezifikation für Hersteller veröffentlicht, die einen Schutz vor verschiedenen Bluetooth-Trackern künftig auf Betriebssystemebene in iOS und Android sicherstellen soll – aber voraussichtlich wohl erst im Jahr 2024.

(lbe)