AUTOSAR-Standard in Version 4.0 veröffentlicht

Der Softwarearchitektur-Standard im Automotive-Bereich AUTOSAR ist in Version 4.0 angekĂĽndigt worden. Im Fokus standen Ausbau der Methodiken und Templates, UnterstĂĽtzung fĂĽr Multicore-Prozessoren und neue Anwendungsschnittstellen.

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Von
  • Alexander Neumann

Die Initiative AUTOSAR (Automotive Open System Architecture) hat die Spezifikation zur Version 4.0 des von ihr ausgearbeiteten Softwarearchitekturstandards angekĂĽndigt. AUTOSAR will Herstellern und Zulieferern im Automotive-Bereich einen Weg vorgeben, wie sich Schnittstellen und Module programmieren lassen. Sie wurde 2003 initiiert und wird von einer internationalen Entwicklungspartnerschaft aus mittlerweile circa 150 Firmen aus dem Automobilbereich getragen, darunter nahezu alle Automobilhersteller Unternehmen, aber auch groĂźe und kleine Zulieferer wie Bosch, Vector und Continental und IT-Konzerne wie IBM, NEC und Fujitsu.

Wie aus der Ankündigung hervorgeht, hat die Initiative mit der neuen Version ein wichtiges Etappenziel erreicht. Die auf dem Vorgänger-Release 3.x aufsetzende Spezifikation hatte als Hauptziele unter anderem den Ausbau der AUTOSAR-Methodik, die Aktionen, daraus entstehende Arbeitsprodukte beschreibt und im unternehmensspezifischen Prozess abbildet, sowie die Weiterentwicklung der Templates: Mit Letzteren sollen sich von der Systemebene bis zum Konfigurationsparameter eines ausgewählten Moduls auf einer konkreten ECU (Electronic Control Unit) "fast alles" beschreiben lassen.

Verbesserungen sieht die Initiative auch bei Messungen und der Kalibrierung, der Vervollständigung des ECU Resource Template und der Anpassung an das Field Bus Exchange Format (FIBEX). Des Weiteren spielt der Support neuer Hardware-Techniken, zum Beispiel für Multicore-Prozessoren, eine gewichtige Rolle. So unterstützt die Version 4.0 AUTOSAR-Sprecher Simon Fürst zufolge, "alle Eigenschaften, die Steuergeräte in Fahrzeugen der nächsten Generation benötigen" Das bedeute unter anderem die Unterstützung von funktionale Sicherheit, Multicore-Microcontrollern, LIN 2.1 und FlexRay 3.0 sowie eines Timing-Modells.

Schließlich hat die Entwicklungsgemeinschaft die Zahl der Anwendungsschnittstellen erweitert. 540 zählt die Initiative gegenüber 320 des Vorgänger-Releases. Ein Schwerpunkt lag hier auf der Schnittstellenspezifikation auf Anwendungen, mit der sich die Wiederverwendbarkeit und der Austausch der Software verbessern lassen soll. Die zukünftige Weiterentwicklung von AUTOSAR will den Fokus unter anderem auf die Wartung setzen. Neue Eigenschaften würden schrittweise eingeführt – bei Gewährleistung der Rückwärtskompatibilität, so Fürst.

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(ane)