DJI Dock: Droniq bringt Drone-in-a-box-System

Zur Überwachung kritischer Infrastruktur soll das Drohnensystem DJI Dock dienen. Flüge lassen sich damit automatisiert durchführen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen

Die M30-Drohne von DJI auf dem DJI Dock.

(Bild: Droniq (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Der Flugsicherheitsdienstleister Droniq hat in Kooperation mit dem chinesischen Drohnenhersteller DJI ein schlüsselfertiges Drohnensystem für den professionellen Einsatz im europäischen Markt vorgestellt. Das System soll für automatisierte Drohnenflüge bei Behörden und in der Industrie, etwa für Überwachungs- und Inspektionsflüge, eingesetzt werden.

Das System umfasst eine Bodenstation, das DJI Dock, die mobil aufgestellt oder fest installiert werden kann. In dem Drone-in-a-box-System befindet sich eine M30 Drohne von DJI, die für den professionellen Einsatz gedacht ist. Die Drohne ist darin geschützt untergebracht. Aus einer fernen Operationszentrale aus kann das Dock geöffnet werden und die Drohne vorab festgelegte Routen "selbstständig und regelmäßig" abfliegen und dabei Daten sammeln. Die Flugdistanz beträgt 7 km, die maximale Flughöhe 4000 m.

Für einen sicheren Betrieb im Luftraum nutzt Droniq ihr Verkehrsmanagementsystem für Drohnen UTM, das eine Anbindung an den umgebenden Flugverkehr besitzt. Darüber lassen sich bemannte und unbemannte Flugobjekte in der Umgebung berücksichtigen. Zugleich wird die DJI-Drohne auch anderen Flugverkehrsteilnehmern angezeigt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Als Beispiele für die Nutzung des DJI Docks nennt Droniq die Überwachung von kritischer Infrastruktur, die Inspektion von Baustellen und den Einsatz bei der Feuerwehr. Der Eingriff in den Flug von der Leitstelle aus sei jederzeit möglich.

Die Drohne kehrt nach Abschluss der Mission wieder zum Dock zurück, um dort etwa aufgeladen zu werden. Die Landung erfolgt dabei präzise. Um eine optimale Platzierung zur drahtlosen Aufladung zu gewährleisten, befinden sich elektromotorisch betätigte Schieber auf der Landefläche, die die Drohne an die nötige Position schieben. Die Ladezeit beträgt etwa 25 Minuten.

Wie Droniq in seinem Blog mitteilt, habe das DJI Dock die europaweit erste Betriebsgenehmigung für das DJI Dock zum Betrieb außerhalb der Sichtweite (Beyond Visual Line of Sight – BVLOS) erhalten. Ein erster BVLOS-Flug mithilfe des DJI Docks wurde bereits in Zusammenarbeit mit dem deutschen Chemiekonzern Röhm aus Darmstadt durchgeführt. Die im Betrieb gesammelten Erfahrungen will Droniq dazu nutzen, um das System weiter zu verbessern und dieses zukünftigen Kunden zur Verfügung zu stellen. Droniq stellt dabei nicht nur das DJI Dock inklusive M30-Drohne bereit, sondern kümmert sich auch noch um die nötige Betriebsgenehmigung.

Die Verwendung von chinesischen Drohnen bei öffentlichen Aufgaben ist indes nicht ganz unumstritten und berge Sicherheitsprobleme, bemängeln etwa die Grünen in Deutschland. Ein ähnliches Drone-in-a-box-System hatte Nokia Anfang Mai vorgestellt. Das Nokia-System lässt sich über öffentliche und private 4G/LTE- und 5G-Netze verbinden und besitzt eine Cloud-Anbindung zur Auswertung gesammelter Daten. Es wird in Europa gefertigt.

(olb)