Stromtrasse Suedlink: Erster Abschnitt darf gebaut werden

Erstmals wurde für einen Abschnitt der Stromtrasse Suedlink ein Planfeststellungsverfahren abgeschlossen. Dort können die Bauarbeiten nun beginnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen

Schmatische Darstellung einer Vortriebsmaschine, mit deren Hilfe unterirdische Kabel verlegt werden.

(Bild: TransnetBW)

Lesezeit: 2 Min.

In Baden-Württemberg kann nun der erste Abschnitt der geplanten Stromtrasse Suedlink gebaut werden. Die Bundesnetzagentur hat das Planfeststellungsverfahren für den knapp 18 km langen Abschnitt von Bad Friedrichshall bei Heilbronn zum Netzverknüpfungspunkt Großgartach abgeschlossen. Der Verlauf der neuen Stromleitung als Erdkabel stehe damit für diesen Abschnitt fest, TransnetBW kann nun anfangen zu bauen, teilte die Bundesnetzagentur mit. Weitere Genehmigungen soll in diesem und im nächsten Jahr folgen, sagte Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller.

Die Gleichstrom-Trasse verläuft ab der Gemeinde Bad Friedrichshall wenige hundert Meter als Erdkabel in einer geringen Tiefe, bevor die Kabel in eine Tiefe von etwa 200 Metern geführt werden. Von dort aus gelangen sie in die Bergwerke Kochendorf und Heilbronn, für die jeweils ein Schacht errichtet wird. Die Kabel werden in der Nähe des Konverters und des Netzverknüpfungspunktes Großgartach wieder zur Geländeoberkante geführt, erläutert die Bundesnetzagentur.

Für Suedlink, die von Schleswig-Holstein nach Süddeutschland führen soll, waren die Bundesfachplanungen bereits im Mai 2021 abgeschlossen. In dem darauffolgenden Planfeststellungsverfahren wurde der genaue Verlauf der Trasse festgelegt. Bei der Planung der Nord-Süd-Stromtrassen wie auch Suedostlink gab es Verzögerungen, vor allem weil die Politik nach heftigen Bürgerprotesten entschieden hatte, sie als Erdkabel statt als Freileitung an Strommasten zu bauen. Für Suedostlink wurde am März erstmals ein Spaten gestochen.

Suedlink und Suedostlink werden auch als Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ-Leitungen) bezeichnet. Die Stromautobahnen sind rund 2300 Kilometer lang und entsprechen fast einem Drittel aller Leitungskilometer, die gebaut werden müssen, um den Süden Deutschlands mit Strom aus dem Norden zu beliefern.

(anw)